Sanierung mit Flüsterasphalt
Die CDU fordert einen Masterplan Straßensanierung und setzt auf den Einbau von leisen Belägen.
Ratingen. Die Straßenschäden des vergangenen Winters sind noch längst nicht alle beseitigt, da hat die jüngste Frostperiode schon wieder für neue, zum Teil massive Schlaglöcher in den Fahrbahnen gesorgt. Zwar hat der Baubetriebshof bereits damit begonnen, die tiefsten Löcher zu stopfen, doch sind diese Maßnahmen in der Regel nur ein Notbehelf und Provisorium.
Die CDU-Fraktion fordert deshalb einen Masterplan für die Straßensanierung, der neben der Beseitigung der Schäden auch die Aspekte der Lärmminderung und Wirtschaftlichkeit in den Blick nimmt. Vor allem die stark befahrenen Erschließungsstraßen im Stadtgebiet sollen so saniert werden, dass sie nicht nur lange halten, sondern auch das strapazierte Stadtsäckel möglichst gering belasten.
Die CDU-Fraktion verweist dabei auf die benachbarte Landeshauptstadt, wo man in puncto Straßensanierung andere und offenbar erfolgreichere Wege beschreitet: Düsseldorf setzt dabei vor allem auf Flüsterasphalt, der für insgesamt elf Millionen Euro schon großflächig verbaut wurde.
In Ratingen würden häufig so genannte Kaltdeckensanierungen als „lebensverlängernde Maßnahmen“ durchgeführt, stellt Fraktionsvize Gerold Fahr fest, dagegen werden in Düsseldorf die Straßen durch Abfräsen der Oberschicht und Erneuerung der Deckschicht grundhaft saniert. Dieses Verfahren sei zwar teurer, bei Verwendung von lärmminderndem Flüsterasphalt jedoch „nahezu kostenneutral“.
Die CDU zweifelt zudem an der Haltbarkeit der Kaltdeckensanierung: Erst vor wenigen Jahren aufgebracht, sei der Belag etwa auf dem Wilhelmring schon „massenhaft“ abgeplatzt.
Bei Haupt- und Erschließungsstraßen müsste dieses Verfahren künftig ausgeschlossen werden. Denn kürzere Sanierungsintervalle führten zu häufigeren Baustellenbedingten Störungen im Straßennetz. In der nächsten Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses soll ein Vertreter aus Düsseldorf über die Straßensanierung mit Flüsterasphalt informieren. Fahr: „Ratingen muss aber in Qualität und Tempo der Sanierung deutlich zulegen.“
Dirk Winkelmann vom Tiefbauamt erklärte, dass man bei dem neuen Verfahren „bereits am Ball“ sei. Der Einbau sei aber sehr kompliziert. Viele Städte hätten da schon Lehrgeld bezahlt. Die entscheidende Frage sei: „Wie lange hält das Ganze?“