Schüler sparen sich weite Wege

Ab dem Schuljahr 2014/15 startet das Ratinger Berufskolleg zwei neue Klassen für Fachinformatiker. Bislang mussten die Azubis dafür nach Hilden oder Düsseldorf fahren.

Ratingen. „Das ist gut für die Ratinger Wirtschaft, aber natürlich stärkt das auch den Standort des Ratinger Berufskollegs.“ Schulleiter Lothar van den Kerkhoff ist erleichtert und zufrieden, dass der Schulausschuss des Kreistags mit klarer Mehrheit grünes Licht gegeben hat: Ab dem Schuljahr 2014/15 kann das Adam-Josef-Cüppers-Berufskolleg neue IT-Klassen einrichten und junge Leute zu Fachinformatikern ausbilden.

Die neuen Klassen verstärken das bisherige Angebot: Traditionell gibt es bereits die Ausbildung zum informationstechnischen Assistenten sowie den Zweig des IT-Gymnasiums. „Wir sind jetzt noch besser aufgestellt und können ein Bildungsangebot vorhalten, das eng mit der Ratinger Wirtschaft verzahnt ist“, freut sich van der Kerkhoff.

Für Schüler aus Ratingen sind die neuen IT-Klassen ein großer Schritt. Bislang mussten Auszubildende dieser Fachbereiche nach Hilden oder Düsseldorf fahren — ein klarer Standortnachteil. Denn durch die langen Anfahrtswege hatten die Schüler weniger Zeit für die praktische Ausbildung im Betrieb.

Entsprechend zufrieden ist auch der Ratinger Unternehmensverband (UVR): „Für viele Ratinger Unternehmen ist es enorm vorteilhaft, ihre Auszubildenden nicht weit entfernt zur Schule schicken zu müssen“, sagte UVR-Geschäftsführer Axel Mauersberger. Die ortsnahe Beschulung sei auch für andere Unternehmen aus dem nördlichen Kreisgebiet ein Vorteil. CDU-Fraktionsvorsitzender Ewald Vielhaus sieht gute Chancen für die neuen IT-Klassen. Bei einem Treffen von Unternehmern seien spontan einige Ausbildungsplätze zugesagt worden.

Die angehenden Fachinformatiker können zwei Fachrichtungen wählen: Systemintegration oder Anwendungsentwicklung. Die Berufsfelder umfassen die derzeit sehr gefragten Bereiche wie etwa das Einrichten und Verwalten von Computernetzwerken oder Entwickeln von kundenspezifischen Softwareanwendungen.

Die Ratinger Wirtschaft hat laut van den Kerkhoff bisher sehr positiv reagiert: „Es gab jetzt schon zahlreiche Anfragen.“ Die offizielle Anmeldung, die online erfolgt, sei zwar erst im Februar möglich, doch die Firmen könnten ihn jederzeit kontaktieren, sagte van den Kerkhoff. 22 Schüler braucht das Kolleg, um eine Klasse bilden zu können.

Am 22. Januar wird es zudem eine Informationsveranstaltung am Berufskolleg an der Minoritenstraße 10 geben, bei der sich die Unternehmen, aber auch die künftigen Auszubildenden über die neuen Möglichkeiten schlau machen können.