Schülerinnen singen sich durch alle Genres

Unter dem Titel „Body & Soul“ laden die „MusiCats“ der Liebfrauenschule zum Konzertprogramm in der Stadthalle. Geboten wird ein Streifzug durch Pop und Klassik.

Foto: Achim Blazy

Ratingen. Anderswo sucht Deutschland nicht weniger als Superstars. Für die Mädchenband der Liebfrauenschule sucht Musiklehrer André Schürmann „Sängerinnen, die etwas können“. Wie das im Kontext mit Gitarristinnen, Keyboarderinnen, Schlagzeugerinnen sowie Musikerinnen an den Instrumenten Saxofon und Querflöte klingt, lässt sich nun bei „Body & Soul“ erleben.

„Einerseits ist das der Titel einer von Lorenz Mayerhofer komponierten Messe“, die beim Konzert zum Vortrag gebracht wird, erklärt der Pädagoge. „Andererseits Programm.“ Denn von melodiösen Klassikern wie „All my loving“ (Beatles) über „Thank you for the music“ von Abba bis zum Vorspiel aus der „Carmen“-Suite umfasst das für die beiden Konzerte zusammengestellte musikalische Verzeichnis alles, was Körper und Geist anspricht. Und Wohlklang für die Ohren ist.

Seit vergangenem Sommer wird geprobt. Wöchentlich ein Mal zwei Stunden. „Eigentlich ist alles ein bisschen über dem Kenntnisstand der Schülerinnen“, erklärt Schürmann ein Prinzip, zum Üben zu motivieren. So angespornt, über das eigene Limit zu gehen, „klappte bei den Aufführungen bislang immer alles perfekt“. Vielleicht auch, weil der Pädagoge, seit etwa 24 Jahren an der Liebfrauenschule tätig, immer mal wieder („In jedem Jahr beginnen wir eigentlich neu“) Begeisterte wie Alina hat. Die 15-Jährige ist Querflötistin. „Musik ist mein Leben“, schwärmt sie. Zu Kindergartenzeiten begann sie auf der Blockflöte, singt seither im Kirchchor. Parallel dazu singt sie aber auch in einer Gospel-Formation, übt täglich drei Stunden Querflöte und ist Mitglied der Schulband. „Später eine Ausbildung zur Orchesterleitung zu machen oder Musik zu studieren“, kann sich die junge Frau, über die ihr Lehrer sagt, sie sei gleichermaßen talentiert und engagiert, „durchaus vorstellen“. Ebenso wie Mila (13), die ganz neu bei den „MusiCats“, wie die Mädchenband heißt, dabei ist. „Ich freue mich sehr auf das Konzert“, sagt die Gitarristin, die vor sechs Jahren dieses Instrument für sich entdeckt hat. „Wir verstehen uns in der Gruppe echt gut“, ergänzt Schlagwerkerin Lisa (16), die hinter ihrer Schießbude so etwas wie der Motor ist, der alles am Laufen hält. Privat steht sie auf Metal-Musik, stellt sich aber „gerne melodiösen Herausforderungen“ wie beispielsweise Phil Collins’ „Another day in paradise“. „Den kannte ich vorher gar nicht“, bekennt sie freimütig über den Sänger. „Das Lied beeindruckt mich.“

Zusammengestellt wird das Konzertprogramm ganz undemokratisch von Lehrer Schürmann. „Da gäbe es sonst viel zu viele Sonderwünsche zu erfüllen.“ Behauptet er. „Herr Schürmann hört toll auf uns“, sagen hingegen seine Schülerinnen augenzwinkernd und verweisen auf aktuelle Einsprengsel von Bruno Mars oder Madcon. „Er schafft den Mix“, heißt es. Und die jungen Frauen nehmen gerne an den Übungsstunden teil. „Ich nehme Musik sehr ernst“, sagt Cilli (15) über sich. Seit drei Jahren ist die Bassistin Teil der Gruppe, „ich freue mich auf das Konzert“, wie in den vergangenen Jahren auch. „Gerne“ steht sie auf der Bühne, „ist doch klar“, sagt sie selbstbewusst.