Schulsanierung nimmt Fahrt auf

Das Weizsäcker-Gymnasium rückt auf der Prioritätenliste weit nach vorn. Die Stadt entfernt die alten Pavillons. Für zwei Millionen Euro entstehen neue Räume.

Foto: Achim Blazy

Ratingen. Eine sehr gute Nachricht für Schüler, Eltern und Lehrer am Carl Friedrich von Weizsäcker-Gymnasium: Die Stadt forciert die Sanierungspläne und drückt nach einer langen Zeit des Verharrens endlich aufs Tempo. Nach Berichten, die eklatante Sanierungspannen dokumentiert hatten, war der Druck groß: Die Stadt musste reagieren, auch weil die Politik das Thema im Rat sehr kritisch diskutiert hatte.

Jochen Kral, der Technische Beigeordnete, betonte, dass die alten Pavillons entfernt werden. Man werde Ersatz schaffen — und zwar in Form einer Modulbauweise. „Rund 60 Jahre könnte man diese neuen Räume dann nutzen“, erklärte der Planungsdezernent. Im neuen Schuljahr soll die Maßnahme realisiert werden.

Kosten: rund zwei Millionen Euro. In den kommenden Monaten werden zwölf Klassenräume in der ehemaligen Elsa-Brandström-Schule hergerichtet. Schüler des Innenstadt-Gymnasiums können nach den Sommerferien in diesen Räumen unterrichtet werden. Vorteil: Die Sanierungsarbeiten am Gymnasium werden verstärkt, die Jugendlichen lernen unterdessen im benachbarten Gebäude der früheren Hauptschule. Als Peter Lausch, der stellvertretende Leiter des Carl Friedrich von Weizsäcker-Gymnasiums, vor wenigen Wochen im Haupt- und Finanzausschuss das Wort ergriff, war das ganze Ausmaß der Mängel an seiner Schule bereits mehr als eine Stunde lang beschrieben und von Seiten der Politik diskutiert worden.

Umso wichtiger waren seine Ausführungen, die erschreckend belegen, wie dramatisch schlecht der bauliche Zustand des Innenstadt-Gymnasiums wirklich ist. Die Heizung ist oft defekt, ein Totalausfall würde die Schließung der Schule bedeuten. In Sachen Medienausstattung könne man mit anderen Schulen gar nicht konkurrieren, es gebe keine Planbarkeit, keine Verlässlichkeit, betonte Lausch. Mehrere Pavillons können nicht mehr genutzt werden. Sie seien schlichtweg nicht mehr zu gebrauchen.

Die Folge: „Uns laufen die Schüler weg“, betonte Lausch. Seine Schule benötige dringend einen klaren Sanierungsplan. Mittlerweile gibt es am Gymnasium sogar einen Ausschuss zur „Schaffung alternativen Schulraums auf dem Schulgebäude“. Immer wieder hat es am Innenstadt-Gymnasium Sanierungspannen gegeben — was die Stadt nicht abstreiten will. Erster Beigeordneter Rolf Steuwe betonte, dass die Abstimmungen mit den ausführenden Firmen nicht immer reibungslos funktioniert hätten.

In der aktuellen Phase gehe es darum, bei den Bau- und Sanierungsprojekten die richtigen Prioritäten zu setzen. Man brauche in Zukunft mehr Kitas und mehr Schulraum, erklärte der Schuldezernent. Anders ausgedrückt: Die Stadt muss schauen, was zuerst angepackt werden soll. Klar ist nun: Das Innenstadt-Gymnasium rückt auf der Prioritätenliste weit nach vorn.