Schulsanierung wird Dauerthema
Das Weizsäcker- Gymnasium muss auf Vordermann gebracht werden. Die Politik hat den Druck erhöht: Die Stadt muss nun regelmäßig Bericht erstatten.
Ratingen. Die Politik erhöht den Druck auf die Stadt, denn die Sanierung des Carl Friedrich von Weizsäcker-Gymnasiums (CFvW) zieht sich weiter hin. Eltern, Schüler und Lehrer des CFvW verlieren so langsam die Geduld. „Dieser Unmut ist nur verständlich“, sagt Margret Paprotta, schulpolitische Sprecherin der CDU-Fraktion: „Deshalb wollen wir diesen Prozess konsequent begleiten.“
Mit einem entsprechenden Antrag forderte die CDU-Fraktion daher im vergangenen Schulausschuss, das Thema als Dauertagesordnungspunkt in jede Sitzung mit aufzunehmen — auch als eine Art Denkzettel für die Stadt. „Die Sanierung des Gymnasiums ist eine der wichtigsten Aufgaben bei den Schulbauten. Wir möchten in jeder Sitzung über den Fortgang der Sanierung durch die Stadtverwaltung informiert werden“, hieß es im Antrag. Diesem wurde einstimmig zugestimmt.
Anfang Mai hatte Dezernent Rolf Steuwe im Schulausschuss betont, dass man mit den Planungen im Zeitplan liege und detaillierte Gespräche mit der Schulleitung des Gymnasiums führen wolle. Danach werde man die Elternschaft sowie die Politik informieren.
„Die BU wird einem Vorhaben, die alten Pavillons wieder herzurichten, nicht zustimmen“, teilte die Fraktion der Bürger Union indes mit. Die Pavillons sind seit Jahren erneuerungsbedürftig. BU-Sprecherin Nicole Mielke begrüßte, dass die dringend notwendigen Maßnahmen, die die Nutzung einiger Räume im Obergeschoss bisher ausgeschlossen haben (wie die Errichtung einer Fluchttreppe), inzwischen abgeschlossen sind und die Räume dort kurzfristig auch genutzt werden können.
Seit vielen Monaten steht das Carl Friedrich von Weizsäcker-Gymnasium im Blickpunkt. Es geht um ordentliche Rahmenbedingungen für den Unterricht. Die stimmen längst nicht mehr, wie Caissa Harms-Deil, die Vorsitzende der Schulpflegschaft, und ihre Mitstreiterinnen Silke Fettinger, Monika Steintjes-Ellrott und Susanne Reinfeld jüngst berichteten.
Der Vorstand der Schulpflegschaft hat festgestellt, dass die alten Pavillons bei Schülern längst eine Art Kult-Charakter erlangt haben. Dort gebe es eine besondere Unterrichtsatmosphäre, die man unbedingt bewahren will — und zwar in neuen Pavillons. Die sollen auch kommen, wie Jochen Kral, der Technische Beigeordnete, bereits vor Wochen angekündigt hat.
Fest steht: Das Gebäude der ehemaligen Elsa-Brandström-Schule wird so renoviert, dass dort zum Schuljahresbeginn 2017/2018 ein geordneter Schulbetrieb aufgenommen werden kann. Es gibt dann mehrere hergerichtete Ausweichräume für Schüler des Gymnasiums. Die Schule habe über die reinen Renovierungen hinausgehende Wünsche geäußert, betonte Dezernent Steuwe. Er stellte schon vor Wochen klar: „Diese Vorschläge können schon aus Gründen des zeitlichen Vorlaufs nicht alle bis zum Beginn des neuen Schuljahres umgesetzt werden.“
Für das Team um Caissa Harms-Deil ist klar: „Die Verwaltung muss jetzt handeln. Wir stehen ja auch im Wettbewerb mit anderen Schulen. Deshalb brauchen wir und die künftigen Schüler Planungssicherheit“. Peter Lausch, der stellvertretende Schulleiter, hatte im Rat eindringlich gewarnt: „Uns laufen die Schüler weg.“ Seine Schule benötige dringend einen klaren Sanierungsplan. Mittlerweile gebe es am Gymnasium sogar einen Ausschuss zur „Schaffung alternativen Schulraums auf dem Schulgebäude“.