Ratinger Bilanz So sieht die aktuelle Kita-Lage aus

Ratingen · Zum Beginn des Betreuungsjahres 2024/2025 konnte die Stadt allen 576 über das Kita-Portal angemeldeten Kindern über drei Jahren einen Betreuungsplatz anbieten, rund 40 von ihnen allerdings nicht in ihrer Wunscheinrichtung.

Kita-Plätze sind sehr begehrt. Die Stadt unternimmt große Anstrengungen, um der Nachfrage Herr zu werden.

Foto: dpa/Christoph Soeder

Sie sind begehrt, und sie stellen Städte und Kommunen vor große Herausforderungen: Es geht um Kita-Plätze. Die Kernbotschaft ist klar: Bei der Versorgung mit Kita-Plätzen steht Ratingen relativ gut da. Die Situation wird sich in den nächsten paar Jahren sukzessive weiter verbessern, wenn die geplanten sowie bereits im Bau befindlichen neuen Kitas Schritt für Schritt in Betrieb gehen, betonte der Erste Beigeordnete Patrick Anders.

Zum Beginn des Kita-Betreuungsjahres 2024/2025 am 1. August 2024 konnte die Stadt allen 576 über das Kita-Portal angemeldeten Kindern über drei Jahren einen Betreuungsplatz anbieten, rund 40 von ihnen allerdings nicht in ihrer Wunscheinrichtung. Bei den unter dreijährigen Kindern hat sich die Versorgungslage auch etwas entspannt, aber noch nicht in dem Maße. Daher sind nach wie vor erhebliche Anstrengungen notwendig, um die Situation weiter zu verbessern.

Als organisatorische Sofortmaßnahme hatte im Sommer der Rat der Stadt beschlossen, an der städtischen Kita Am Söttgen in Tiefenbroich eine altersgemischte Gruppe in eine reine U-3-Gruppe umzuwandeln. Die Stadt wird kontinuierlich prüfen, wo es möglich ist, die Angebotsstruktur zugunsten der jüngeren Kinder zu ändern, ohne dass dadurch das Ü-3-Angebot zu sehr sinkt.

Gleichzeitig werden die Arbeiten zum Neubau mehrerer Kitas in Ratingen West, Tiefenbroich und Hösel unter Hochdruck vorangetrieben. Die von der Wohnungsgenossenschaft Ratingen am Alten Kirchweg in Tiefenbroich errichtete Kita wird voraussichtlich in diesem Jahr in Betrieb gehen, ob gleich zu Beginn des neuen Kita-Jahres am 1. August, steht noch nicht fest. Voraussichtlich bis zum Jahr 2028 folgen dann nach und nach (und voraussichtlich in dieser Reihenfolge) die neuen Kitas an der Gothaer Straße in West, an der Bahnhofstraße in Hösel und an der Liebigstraße in West. Die Stadt investiert hier insgesamt einen zweistelligen Millionenbetrag.

Wichtig zu wissen: Am 3. Februar startet in Ratingen die Vergabe der Kita-Plätze für das neue Kindergartenjahr ab 1. August 2025. Das städtische Amt für Kinder, Jugend und Familie informiert über den Ablauf des Vergabeverfahrens, das übrigens für alle Ratinger Kitas angewendet wird, nicht nur für diejenigen in städtischer Trägerschaft.

Der reguläre Vergabeprozess dauert sechs Wochen und erfolgt in drei Wellen. In jeder dieser drei Phasen gibt es automatisch die Chance auf Aufnahme des Kindes in einer Wunsch-Kita, ohne dass die Eltern erneut aktiv werden müssen. Sollten Eltern in der ersten Welle (3. bis 16. Februar) über das Kita-Portal der Stadt Ratingen eine Absage von einer Kita erhalten, an der sie ihr Kind angemeldet haben, so ist diese Absage nur vorläufig. Ihr Kind bleibt auf der Warteliste jeder Kita, für die es angemeldet ist, und behält somit die Chance, in der zweiten Vergabewelle (17. Februar bis 2. März) aufgenommen zu werden.

Sollte es auch in der zweiten Welle nicht klappen, wäre auch diese Absage nicht abschließend. Vielmehr gibt es eine weitere Chance auf Aufnahme während der dritten Vergabewelle (3. bis 16. März).

Auch damit sind die Möglichkeiten, einen Kitaplatz zu erhalten, noch nicht erschöpft. Eltern, deren Kinder im regulären Verfahren nicht berücksichtigt werden konnten, haben ab dem 15. März die Möglichkeit, einen „Antrag auf Notplatzvergabe“ zu stellen (per E-Mail an betreuungsplatz@ratingen.de).

Das Amt für Kinder, Jugend und Familie bittet darum, diesen Antrag wirklich erst ab dem 15. März zu stellen, da es hier keinen Vorteil bringt, schnell zu sein. Alle eingehenden Anträge werden zunächst gesammelt, die Vergabe der Notplätze beginnt frühestens im April. Damit alle Anträge möglichst zügig bearbeitet werden können, wäre es hilfreich, wenn Eltern von telefonischen Nachfragen absehen.

Auch dies ist wichtig: Der Alte Kirchweg in Tiefenbroich wird im Bereich der neuen Kita verkehrsberuhigt. Die Arbeiten starteten am 14. Januar. Der Alte Kirchweg ist zurzeit zwischen Am Feldkothen und Gorch-Fock-Straße für den Autoverkehr voll gesperrt. Auf dem Alten Kirchweg wird eine Aufpflasterung mit Einengung hergestellt, damit die Eltern mit ihren kleinen Kindern die Straße sicher überqueren können. Dazu wird eine Aufpflasterung als sogenanntes Berliner Kissen (eine Plateau-Aufpflasterung) errichtet. Zudem wird auf der Straße Drengenburg ein Berliner Kissen aus Fertigteilen auf die Fahrbahn gedübelt. Während der Bauzeit wird man vom Feldkothen bzw. der Elisabethstraße nicht in den Alten Kirchweg einfahren können.

Von der anderen Seite her wurde der Alte Kirchweg ab Gorch-Fock-Straße zur Sackgasse.

(kle/jün)