Spaß und Action: Das Allwetterbad feiert
In den 90ern fast dem Rotstift zum Opfer gefallen, feierte das Lintorfer Spaßbad seinen zehnten Geburtstag mit einem Sommerfest.
Ratingen. „Im Feiern haben wir Übung“, sagte Bäder-Chefin Cornelia Schween. Vor fünf Jahren gab es eine große Sause im Allwetterbad. Jetzt stand das Zehnjährige an, „da sollte es etwas Besonderes sein.“
Also wurde ein Rundherum-Sorglos-Paket als Spiel ohne Grenzen konzipiert, vom Frühschwimmer bis zum After-Work-Aquajogger wurden alle bedacht. „Für gutes Wetter haben wir Plan A, für schlechte Witterungsverhältnisse Plan B ausgearbeitet“, die Miese-Wetter-Version war quasi eine abgespeckte Fassung des Sportspaßprogramms - und verschwand im Müll.
ChristianeAltena, DLRG
Denn die Sonne schien und die Besucher — je besser das Wetter wurde, desto zahlreicher erschienen sie — ließen sich gerne unterhalten. Auch aus Nachbarstädten wie Mülheim, Duisburg, Düsseldorf und Bochum angereist, ist die Resonanz an diesem Jubeltag gut gewesen. So wie die Besucherzahlen der Ratinger Bäder seit Jahren auf einem „konstant hohen Niveau“ sind. Denn selbst, wenn der kalendarische Sommer herbstlich ist, „besuchen die Leute eher das Allwetterbad. Die tiefe Sehnsucht nach Wärme zieht die Menschen dann sogar verstärkt in die Sauna.“ Weiterer Grund für die positive Resonanz: Das Allwetterbad hat im unmittelbaren Umkreis keinen direkten Wettbewerber und positioniert sich gegenüber den Freizeitbädern im weiteren Umfeld mit dem bemerkenswerten Kleinkinderbereich. Stichwort „Piratenschiff“, um das natürlich auch gefeiert wurde. Hauptsächlich aber war Spaß im Sonnenschein Trumpf. „Schrödi ist heute der heißeste Boy“, schwärmte Moderatorin Käthe Köstlich, aus feierlichem Anlass mit Lockenpracht in Blond, über das Maskottchen des Allwetterbades, die quietschgelbe Ente. Die gab es nicht bloß en miniature aus Plastik mit bunter Tortenpracht als Krone.
Mitarbeiter Christian Schröder erlebte den Tag im Entenkostüm. „Der macht das gerne“, wusste Chefin Cornelia Schween. Zusammen mit Kids wie Elly (5), Mirtha (6) und Aylin (4) hüpfte er unter der Anleitung Mathias Vossels zu Kindertänzen, machte an Land Trockenübungen nach, die Awo-Mann Michael Rückels seinen Aqua-Gymnasten vormachte und hatte seinen Auftritt, als Cornelia Schween zusammen mit Kollege Dirk Leibelt und Zuckerschnute Käthe Köstlich Buttercremetorten anschnitt. Denn Wasser ist nicht bloß zum Planschen da, „schwimmen sollte man können“, wie DLRG-Frau Christiane Altena sagte. Zusammen mit den DLRGlern Frank, Ellen, Sven, Rebecca und Bernd demonstrierte sie, wie man sich im Notfall aus dem Wasser abschleppen lässt und wie Normalsterbliche Verunfallten helfen: Unbedingt den Kopf über Wasser halten. Immer dienstags und freitags können Jugendschwimmabzeichen vom Seepferd bis zum Rettungsschwimmer abgelegt werden. Und auch sonst eignet sich Wasser als tolles Sportelement: Claudia Naeckel vom ASC West gab einen Schnupperkurs Aqua-Step, Saskia Reuter machte vor, dass sich Zumba auch im nassen Element wunderbar tanzen lässt. Beim Lintorfer Heimatverein konnte in einem umfassenden Fotoalbum ein Blick in die Vergangenheit geworfen werden. Aber an die 90er, als das Bad kurz vor dem Aus stand, dachte am Feiertag niemand mehr.