SPD plädiert für sozialen Wohnungsbau
Ratingen. In die Diskussion um die Nachnutzung eines Teiles des Sportplatzes Talstraße für öffentlich geförderten Wohnungsbau versucht SPD-Fraktionschef Christian Wiglow etwas mehr Sachlichkeit zu bringen.
Wie berichtet, wehren sich Anwohner vor allem gegen Sozialwohnungen. Wiglow: „Gegner dieser Planung haben den Kampfbegriff ,Sozialsiedlung’ geprägt und von negativen Auswirkungen auf die gewachsenen Sozialstruktur schwadroniert.“ Es gebe in den Bundesländern Einkommensgrenzen, die für Sozialwohnungen einzuhalten seien: „Maßgeblich ist das Bruttoeinkommen. Die Einkommensgrenze rangieren von einem Jahresbrutto von 28 924 Euro bei einem Einpersonenhaushalt (also monatlich rund 2410 Euro Einkommen) bis hin zu 52 106 Euro bei einer vierköpfigen Familie (rund 4400 Euro im Monat).“
Das Durchschnittsbruttoeinkommen in Deutschland betrage 32 643 Euro — allerdings mit einer erheblichen Spreizung. Wiglow: „Für Ratingen gab es vor ein paar Jahren eine Studie nach Stadtteilen und Einkommenshöhen. Legt man diese an, so hätte eigentlich bald mehr als die Hälfte der Bevölkerung Anspruch auf einen Wohnberechtigungsschein. Damit gehören de facto alle Berufsgruppen des Einzelhandels, des Dienstleistungssektors, der Sicherheitsbranche, aber auch Berufe wie Krankenpfleger, Altenpfleger, Polizisten und Feuerwehrleute, insbesondere, wenn sie Kinder haben, zu den Berechtigten für eine öffentlich geförderte Wohnung. Wer hier von negativen Auswirkungen durch diese Menschen, die tagtäglich hart für die Allgemeinheit arbeiten, für die Bestandsbebauung schwafelt, sollte besser schleunigst den Mund halten.“ Auch Besserverdienende könnten als Rentner ganz schnell zum Personenkreis für einen Wohnberechtigungsschein gehören, so Wiglow. Red