Pläne für Lintorf Mehr Attraktivität für Speestraße
Lintorf · Mit mehr als 100 Gästen, die in der Aula des Kopernikus-Gymnasiums die Sitzung des Bezirksausschusses verfolgten, war das Interesse der Bürger sehr groß. Es geht um wichtige Pläne für den Stadtteil. Es gab aber auch Bedenken.
Es geht um wichtige Projekte für den Stadtteil – und damit auch um ein Stück Wandel. Mit den Vorlagen 383/2021 „Haltepunkt Westbahn in Lintorf“ sowie 363 „Neugestaltung Speestraße“ hat sich der Bezirksausschuss Lintorf/Breitscheid mit zwei thematisch weitreichenden Schwerpunkten für die zukünftige Entwicklung des Lintorfer Ortskerns beschäftigt.
Beiden Vorlagen zugrunde liegt die Absicht von Politik und Verwaltung, nicht nur die Infrastruktur Lintorfs nachhaltig zu verbessern, sondern auch die ohnehin schon hohe Lebensqualität im Ort weiter zu steigern. Mit mehr als 100 Gästen, die in der Aula des Kopernikus-Gymnasiums die Sitzung verfolgten, war das Interesse der Bevölkerung spürbar groß. In der Vorbereitung auf diese Veranstaltung hatte der Ausschussvorsitzende, CDU-Ratsherr Oliver Thrun, Kontakt zu allen gesellschaftlichen Repräsentanten und allen im Ausschuss vertretenen Fraktionen aufgenommen und zusammen mit Baudezernentin Petra Cremer Einblicke in die Grundzüge der Planungen ermöglicht – dies in enger Abstimmung mit dem stellvertretenden Ausschussvorsitzenden, BU-Ratsherr Detlev Czoske, der die Bezirksausschusssitzung leitete.
Die Vorlage zum Lintorfer Westbahn-Haltepunkt wurde unter großer Zustimmung einstimmig verabschiedet. Etwas geringer fiel die Zustimmung zur Vorlage 363 aus – hier zeigten sich einzelne Speestraßen-Anwohner und Gewerbetreibende besorgt über die möglichen Auswirkungen eines langfristig reduzierten Parkraumangebotes. Letztlich stimmten mit Ausnahme des FDP-Vertreters aber alle anderen Fraktionen geschlossen für die Vorlage.
„Wir haben Verständnis, wenn einzelne Auswirkungen aus der Umgestaltung der Speestraße auch zu Bedenken bei Betroffenen führen“, so CDU-Ratsfrau Theresa Dietz als Sprecherin im Ausschuss. Langfristig müsse die Speestraße aber attraktiver gestaltet werden, „um auch zukünftigem Käufererwartungen zu entsprechen“.
Oliver Thrun ergänzt: „Aufgabe von Verwaltung und Politik ist es, die Dinge sachlich dazustellen und die Menschen bei den Veränderungen mitzunehmen. Hierzu werden wir auch weiter im engen Kontakt zu allen gesellschaftlichen Gruppen vor Ort bleiben. Wenig hilfreich aber ist es, wenn einzelne Unsicherheit schüren oder den Untergang der Speestraße heraufbeschwören.“
Mit der diskutierten Planung bewirbt sich Ratingen um Fördergelder der Landesregierung im Rahmen des Wettbewerbs „Zukunft Stadtraum“ und hat es bereits in die Endrunde des Wettbewerbs geschafft. Dabei werden innovative Lösungen gesucht, die die gemeinsame Nutzung des begrenzten öffentlichen Raums durch viele Gruppen – Fußgänger, Radfahrer, Autoverkehr, Händlerauslagen, Parkplätze – neu denken. „Es geht also von der Konstellation her exakt um die Themen und Probleme, die wir gerade in Lintorf auf dem Tisch haben“, betont Thrun. Es sei ein großes Lob, dass die Planung der Verwaltung von der Experten-Jury in die Schlussrunde genommen wurde.
Thrun und die Vertreter des CDU-Ortsverbandes haben sich dazu auch mit dem Staatssekretär im NRW-Bauministerium, Dr. Jan Heinisch, abgestimmt.
Der frühere Bürgermeister von Heiligenhaus hat sehr dazu ermuntert, den Weg durch den Wettbewerb weiter zu gehen. „Wer gewinnt, entscheidet eine Fachjury. Aber wenn uns das gelingt, haben wir direkten Zugang zu erheblichen Fördergeldern und können damit dann die Pläne auch umsetzen“, erklärt Oliver Thrun diesbezüglich.