Ratinger Innenstadt SPD sauer: Stadt baut Spielplatz einfach ab
Ratingen · Es gibt Ärger im Bereich des Beamtengässchens, und es ist ein Vorgriff auf die neue Tiefgarage.
Die SPD-Fraktion zeigt sich fassungslos. Mitten im Hochsommer baue die Stadt einfach die Spielgeräte und die Wasseranlage auf dem Spielplatz am Beamtengässchen ab, heißt es in einer aktuellen Mitteilung.
„Das ist dann wohl der Vorbote der kompletten Zerstörung dieser grünen Oase und des kleinen Paradieses für Kinder, Eltern und Großeltern in der Ratinger Innenstadt“, kommentierte Rosa-Maria Kaleja, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD. Eine Ratsmehrheit habe den Bau einer Tiefgarage beschlossen, die „an dieser Stelle sowohl völlig unnötig als auch ein finanzielles Desaster ist“.
Kämmerer Martin Gentzsch predige seit langem, dass erhebliche Sparmaßnahmen erforderlich seien. „Das Millionengrab an der Wallstraße wird den dafür Verantwortlichen ewig nachlaufen“, ergänzte Christian Wiglow, SPD-Fraktionsvorsitzender. Die nächste Kommunalwahl komme bestimmt, sagte er.
Im November des vergangenen Jahres hatten die Ratsmitglieder von CDU, BU und FDP für den Neubau des städtischen Teils der Tiefgarage auf der Wallstraße votiert, SPD und Grüne waren dagegen. Zuvor hatte die Stadt auf Initiative der BU, der sich CDU und FDP angeschlossen hatten, noch einmal mit der Baufirma der Wallhöfe verhandelt.
In der Ratssitzung konnten Bürgermeister Klaus Pesch und Dezernent Martin Gentzsch eine mehrheitsfähige Lösung präsentieren.
Dazu gehörte neben einer Senkung des städtischen Investitionsvolumens insbesondere die mögliche gemeinsame Bewirtschaftung und Bepreisung beider Tiefgaragenteile durch die Stadt.
Der Finanzierungseigenanteil der Stadt liegt bei 12,2 Millionen Euro netto. Selbst bei einer kaufmännisch vorsichtigen Kalkulation ergebe sich eine finanzielle Überdeckung der nach kaufmännischen Grundsätzen geführten Tiefgaragen, berichtete damals die CDU.
Auch die FDP steht hinter dem Projekt: „Wir wollen den Einzelhandel in der Innenstadt stärken. Auch wenn wir uns im Wandel der Mobilität befinden, werden in unserer polyzentrischen Stadt weiterhin viele Menschen auch aus den Stadtteilen und den Nachbarstädten zum Einkauf in die Wallhöfe und Innenstadt mit dem Pkw kommen“, erklärte Dr. Markus Sondermann, der Fraktionsvorsitzende der Liberalen.