Streitpunkt Straßenpflaster

Nach Meinung der FDP sind die Steine in der Fußgängerzone eine Stolperfalle. Die Liberalen wollen sie verfugen lassen.

Ratingen. Schmerzpflaster: Die FDP macht Ernst und will die „Barrierefreiheit“ in der Innenstadt verbessern. Dabei haben die Liberalen vor allem das Kopfsteinpflaster in der Fußgängerzone im Blick.

Das Pflaster zu begehen, sei gerade für mobilitätseingeschränkte Menschen „unangenehm bis unmöglich“, schreibt Fraktionsvorsitzende Hannelore Hanning, die auch gleich einen entsprechenden Antrag an den Bürgermeister formuliert:

Es soll geprüft werden, ob das Kopfsteinpflaster im Bereich Düsseldorfer Straße, Marktplatz und Oberstraße nicht glättend verfugt werden kann.

Was optisch perfekt zur historischen Innenstadt passt, ist für Absatzschuhe oder Gehbehinderte nicht praktikabel. Verschärfend kommt dazu, dass die Fugen zwischen den Steinen durch die harten Besen der Reinigungsmaschinen stellenweise mehrere Zentimeter tief ausgekratzt wurden.

Vorausschauend hatte man in den 1980er-Jahren nach langen Diskussionen in das Pflaster auch glatte Seitenstreifen als „Gehwege“ integriert, die aber schnell als zu schmal kritisiert wurden. Sie waren auch der Auslöser für die Werbesatzung (siehe Kasten), weil Werbereiter und Warenaufsteller immer wieder diese Laufwege versperrten oder einengten.

Für die FDP wäre deshalb die Glättung des Pflasters auch eine „Chance zu einer gewissen Befriedung“ in der aktuellen Diskussion um die Werbesatzung. Hanning: „Der schmale Randstreifen reicht nicht aus. Wir wollen deshalb prüfen, ob eine Verfugung der mittleren Pflasterung möglich ist oder der Randstreifen verbreitert werden kann.“

Auch eine komplette Neupflasterung will die FDP prüfen lassen — in Teilen der Innenstadt könne dies eventuell mit anstehenden Bauarbeiten (Neubau Markt 17-20) verbunden werden. In ihrem Antrag wünschen sich die Liberalen auch eine Probeverfugung beziehungsweise Alternativgestaltung in einem abgegrenzten Bereich der Fußgängerzone.

Dirk Winkelmann, Abteilungsleiter im Tiefbauamt, steht dem Ansinnen der FDP skeptisch gegenüber. „Ein solches gebrochenes Kleinpflaster ist immer holprig. Die Oberseiten sind gebrochen, nicht geschnitten“, sagte er.

Eine glättende Verfugung sei mehr als problematisch. Das „sündhaft teure“ Fugenmaterial müsste dick aufgebracht werden, und dennoch bliebe die Oberfläche wegen der Struktur der Steine weiterhin uneben. „Das gleiche Problem haben wir auch in Alt-Homberg.“

Für ein glatte Oberfläche müsste eigentlich die Fläche asphaltiert werden. Aber das sähe furchtbar aus und wäre mit dem Denkmalschutz nicht vereinbar.