NRW Konzert für die Flutopfer
Lintorf · Die Lampisten, Ratingens jüngster Karnevalsverein, haben ganze Arbeit geleistet. Auf dem Sportplatz von Rot-Weiß Lintorf gab es eine Party mit vier Bands und ganz viel guter Laune. Und auch das Wetter spielte mit.
Allerbeste Party-Stimmung an einem Spätsommer-Abend, weiße Stehtische akkurat positioniert, eine große Bühne mit vier Musikgruppen, darunter die Band Fresh Music Live, dazu kühle Getränke und kulinarische Stärkung aus dem Food-Truck von Alexander Bös – bunte Zutaten für einen Abend, der so nicht geplant war. Doch dann brach die Hochwasser-Katastrophe herein. Und die Lampisten, Ratingens jüngster Karnevalsverein, entschieden schnell: Wir müssen unbedingt helfen! Zunächst hatten sie Stromaggregate aus ihrem Karnevalswagen in die Ahrtal-Region transportiert. Die Eindrücke bei diesem Einsatz waren erschütternd, ja sehr aufwühlend. Und nach dieser Aktion war klar, dass weitere Hilfe folgen muss – und zwar so schnell wie möglich.
Also gab es das große Benefiz-Konzert am vergangenen Samstagabend, das organisatorisch eine Meisterleistung war. Mittendrin: Andreas Kaufmann, Mitglied der Lampisten und sozusagen die Schlüsselfigur in einem Netzwerk aus vielen Kontakten. Drei Hygiene- und Sicherheitskonzepte wurden geschrieben, Bands wurden verpflichtet, die Unternehmen angesprochen. Kaufmann betonte: „Die Zusammenarbeit mit der Stadt hat hervorragend funktioniert.“
Ganz viele Firmen und Betriebe machten mit. Sehr spontan boten sie ihre Hilfe an. „Einfach unglaublich, diese Welle der Hilfsbereitschaft“, betonte Melanie Meyer, die Vorsitzende der Lampisten.
Für Lampisten und Gäste war
es ein denkwürdiger Abend
Mit diesem Engagement mitten aus der Gesellschaft habe man nicht gerechnet. Die 500 Tickets zum Preis von je 25 Euro fanden reißenden Absatz, zudem strömte der Flutwein direkt von der Ahr. Die Organisatoren hatten sich entschieden, 450 Flaschen aus dieser Region nach Lintorf zu
transportieren.
Der Erlös der Veranstaltung (siehe Info-Kasten) ist für einen Zusammenschluss der Winzergenossenschaften, Gastronomen, des örtlichen Tourismusverbandes und weiterer Unternehmer aus der Region vorgesehen. Meyer erläuterte: „Nach dem katastrophalen Hochwasser stehen neben vielen Privatpersonen viele Weinbaubetriebe vor den Trümmern ihrer Existenz.“ Viele Arbeitsgeräte, Maschinen und auch der Wein, der in den Kellern gelagert wurde, seien nicht mehr zu gebrauchen. Mehr als 40 Hektar Rebfläche seien in einer Nacht zerstört worden, sagte Meyer, die auch als Moderatorin auf der Bühne stand. Der Weinbau sei eine der wichtigsten wirtschaftlichen Säulen. Auch der Tourismus im Ahrtal lebe vom Ahrwein. Man wolle einen kleinen Beitrag dazu leisten, dieser Region zu helfen. Für die Lampisten und die Gäste (nicht nur aus Lintorf) war es ein denkwürdiger Abend. Ab dem frühen Sonntagmorgen wurde bereits alles wieder abgebaut, schließlich musste auch der Sportbetrieb bei Rot-Weiß Lintorf
weitergehen.