Wie man im Alter das Leben genießt

Am Wochenende findet die sechste Seniorenmesse mit Angeboten für Menschen ab 50 statt.

Foto: Blazy

Ratingen. Zum sechsten Male gastiert die nicht nur regional äußerst erfolgreiche Messe für die Freude am Leben in der zweiten Lebenshälfte in Ratingen und bietet einer ganzen Reihe von Ratinger Anbietern eine Plattform für sich, ihre Künste und Produkte. Am 17. und 18. Februar sind die Ratinger in die Stadthalle eingeladen. Geöffnet ist die Schau von 11 bis 17 Uhr bei freiem Eintritt. Mehr als 70 Aussteller und Referenten sind vertreten. Zu den vergangenen Messen kamen jeweils um die 5500 Besucher, die sich angesprochen fühlten. Bei mehr als 30 ergänzenden Fachvorträgen beraten Experten an den beiden Messetagen — beispielsweise Mediziner und Fachanwälte — über aktuelle und wichtige Themen. Die Liste der Vorträge ist zwei dicke Seiten lang.

Die Stadt Ratingen operiert bei mancher Planung mit den statistischen Zahlen von Ende 2015 (das nächste Jahrbuch steht kurz vor der Fertigstellung). Danach gibt es insgesamt 93 099 Bürger. 30,7 Prozent davon (28 608 Personen) sind in der Altersgruppe der 45- bis 65-Jährigen, 22 527 Personen oder 24,2 Prozent sind älter als 65 Jahre. Also ist halb Ratingen älter als 45 Jahre und damit die Zielgruppe für die messemäßig organisierte „Freude am Leben“. Und es sieht nicht so aus, als wenn sich in der Stadthalle die geballte Altersarmut einfinden würde.

Außer den Ausstellern, die an Ständen ihre Produkte anbieten, sind es auch Referenten, die bei Vorträgen informieren möchten. So spricht ein Anwalt über „Vererben ohne Scherben“, lädt eine Tanzlehrerin zu Probestunden ein, spricht der Chirurgie-Chefarzt des Ratinger Marien-Krankenhauses über die Gefahr des Leistenbruchs im Alter, geht es um Wohnen im Alter und um „Deutsche Leibrente — eine Alternative für mietfreies und lebenslanges Wohnen plus Rentenzahlungen in den eigenen vier Wänden“. Ein „zertifizierter Natursalzberater“ spricht zum Thema „Stress lass nach“.

Während hier die lustvollen Annehmlichkeiten eines wohlsortierten Rentnerdaseins wie Fluss- und Meereskreuzfahrten dargelegt werden, kann man sich an anderer Stelle Schlaues über Schmerz und rechtliche Altersvorsorge anhören: „Warum mit dem Nachbarn streiten, wenn es auch anders geht“ heißt es da oder „Wie schütze ich mein Vermögen vor späteren Pflegeheimkosten?“.

Überaus wichtig, immer wieder gerne verschoben, sind Themen wie Vorsorgeschutz, Vorsorgevollmacht, Patientenverfügung und ähnliche rechtliche Dinge. „Grauer Star — und was dann?“ dürfte seine Zuhörer finden. Nicht zu vergessen die „Zahnimplantate für jedermann“ oder der generelle Umgang mit Schmerz, die Hörgeräte-Versorgung, das barrierefreie Wohnen, ungefährdete Baden, schmerzfreies Laufen mit Einlagen und der sichere Hausnotruf.

Bei all dem, was man „Die Beschwerden des Alters“ nennen mag und wozu hier Helfendes vermittelt werden soll, strahlt dann ein warmes Licht: Der Vortrag (am Sonntag von 12 bis 12.45 Uhr) „Tanzen ist Träumen mit den Beinen“.

Am Samstag, 17. Februar, 14 bis 14.45 Uhr, geht es zum Beispiel im Vortragsraum 2 der Stadthalle ums Thema „Plötzlich Pflegefall, was nun?“ Referent ist Wolfgang Lammermann, Leiter Sozialdienst am St. Marien Seniorenheim in Ratingen Mitte.