„Wir wollen das Projekt realisieren“
Am neuen Esprit-Outlet soll eine Disco entstehen. Der Mietvertrag ist ausgehandelt. Knackpunkt ist und bleibt die Parkplatzfrage.
Ratingen. Auf dem Gelände des künftigen Esprit-Outlets am Voisweg in Ratingen-Ost rollen seit Tagen schon die Bagger. Nach monatelangen Verzögerungen haben die Bauarbeiten für den neuen, mehr als doppelt so großen Fabrikverkauf des Modekonzerns begonnen. Und mit Baubeginn scheinen auch die Chancen für die ebenfalls seit Jahren geplante Großdisco in der Nachbarschaft wieder zu steigen.
Anfang 2010 hatten die Investoren von Music-Park-Concepts (MPC) noch gehofft, ihren neuen Tanztempel noch 2011 eröffnen zu können. Doch „diverse Schwierigkeiten“ hatten den ursprünglichen, offenbar zu optimistischen Zeitplan über den Haufen geworfen.
„Wir wollen das Projekt nach wie vor realisieren und sind in Gesprächen mit der Stadtverwaltung“, betonte MPC-Gesellschafter Wolfgang Wirsing auf Anfrage der WZ. Er gehe davon aus, dass sich in den nächsten Wochen einiges bewegen werde. Wie berichtet will die international tätige MPC-Gruppe aus dem bayerischen Wertheim in Nachbarschaft zu Feuerwache und Esprit-Outlet eine Lagerhalle zur Großdisco um- und ausbauen. Der Mietvertrag sei ausgehandelt, sagte Wirsing.
Ein Knackpunkt sind nach wie vor die Parkplätze. 60 bis 100 seien laut Stellplatzverordnung gefordert, die könne man auch nachweisen. Doch für einen ren-tablen Discobetrieb braucht es deutlich mehr Parkplätze. Die will man von Esprit dazumieten. Dass der Modekonzern seine ursprünglich geplante Stellplatzzahl am Outlet von 850 auf 938 aufstockt, habe aber nichts mit der Disco zu tun, war aus dem Rathaus zu erfahren.
Die Verwaltung hält bei den Gesprächen und Verhandlungen über die Stellplatzfrage die Fäden in der Hand. Bürgermeister Harald Birkenkamp ist zuversichtlich, dass die Großdisco kommen wird. „Der Investor steht weiter Gewehr bei Fuß.“ Wenn es eine Einigung mit dem Eigentümer gebe und die Machbarkeit geprüft ist, könne der Bebauungsplan aufgestellt werden.
Dass sich in Sachen Disco in den vergangenen Monaten nichts getan habe, hätte an „anderen Baustellen“ gelegen: „Wir hatten noch einige Grundstücksprobleme zu lösen“, so Birkenkamp weiter. Der Verwaltungschef bestätigte, dass ohne ausreichend Stellplätze der Discobetrieb nicht funktionieren kann. Der Einzugsbereich einer solchen Einrichtung läge bei bis zu 150 Kilometern.
Die Nutzung der Parkplätze wäre — entsprechend dem Discobetrieb — nur in den Abend- und Nachtstunden an Wochenende und an Feiertagen. Und da hat das Outlet geschlossen.
Nach den bisherigen Plänen will MPC am Voisweg ein sogenanntes „Premiumobjekt“ errichten, das mit drei völlig verschieden konzipierten Bereichen nicht nur ein Tanzpalast für die Jugend sein will. Im „Barock-Bereich“ geht es mit üblicher Discomusik ab. In der modernen „Soul-Lounge“ sind Rhythm ’n’ Blues, Soul und aktueller Hip Hop angesagt. Drittes Standbein ist der „Disco-Stadl“ — ein Partydorf mit Skihüttencharakter, wo „Unterhaltung und Gaudi für Gäste von 18 bis 80“ großgeschrieben werden. Dazu kommt noch eine Cocktailbar im „Ritter-Stil“ sowie ein kleiner Gastronomiebetrieb.