Zelt Zeit überzeugt zum Jubiläum mit Stars, Sport und Feuerwerk

Bunt und familiär: Das Ratinger Festival zeigte sich von seiner besten Seite. Im nächsten Jahr kommt die Gruppe Brings aus Köln.

Ratingen. Am späten Sonntagabend gab es am Grünen See ein Feuerwerk, das sinnbildlich für diese Zelt Zeit stand: bunt, vielfältig, mit vielen Knallern. Bei bestem Wetter lockte ein Programm für die ganze Familie, für Groß und Klein, nach Ratingen West. Heiner van Schwamen, der zusammen mit Bruno Schmitz dieses Festival zum Leben erweckt hat, denkt noch lange nicht ans Aufhören. Den ersten Kracher fürs kommende Jahr gab er bereits bekannt: Die Kölner Kult-Gruppe Brings kommt nach Ratingen West. „Es gibt allerdings noch keine Karten“, erklärte van Schwamen am Sonntagabend im Zelt, wohl wissend, dass die Tickets für diesen Auftritt schnell vergriffen sein werden.

Foto: Achim Blazy

Ob das Ruhrspott-Spezial, Ingo Appelt, der Ratinger Abend oder Herbert Knebel — jede Darbietung im Zelt hatte ihren eigenen Charakter. Die Zelt Zeit lebt von ihrer Vielfalt. Bekannte Ratinger Künstler traten am Samstagabend auf: Heinz Hülshoff, das Tragödchen-Ensemble und die Westhäkchen — um nur einige zu nennen — gaben der Veranstaltung ihre eigene Handschrift. Auch dies gehörte dazu: Comedian Ingo Appelt zeigte sich bissig. Er machte sich über den Islam lustig, die Flüchtlinge und männliche Nazis. Er stellte fest: „Bei Unterforderung des Geschlechts wähl’ ich rechts.“ Nicht neu, aber immer noch das Beste an seinen Auftritten waren seine Imitationen: Er knödelte wie Kohl, hauchte wie Nuhr ins Mikro. Und er sagte dann: „Der klingt wie Kaa, die Schlange aus dem Dschungelbuch.“ Unübertroffen war sein Herbert Grönemeyer, dessen „Schiffsverkehr“ er gekonnt parodierte.

Es war genau richtig, Herbert Knebel und seine treuen Weggefährten an das Ende des Festivals zu legen: „Rocken bis qualmt“ — so lautet das Musikprogramm der selbst ernannten Rentner, die das Zelt bei hochsommerlichen Temperaturen schnell zum Kochen brachten. Knebel und sein Affentheater sind in Ratingen Stammgäste und werden immer besser. Die ehemalige Bläsersektion der Familie Popolski (Henjek und Stenjek) ergänzte die Combo prima.

Die Pfarrer Matthias Leithe und Ulrich Kern hatten am Sonntagmorgen zum ökumenischen Gottesdienst eingeladen und lokalhistorischen Elemente wie die Dummeklemmer-Sage eingearbeitet. Dieser gemeinsame Gottesdienst der katholischen Kirche Heilig Geist und der Evangelischen Kirchengemeinde Ratingen fand bereits zum dritten Mal statt und wurde wieder sehr gut angenommen.

Die Organisatoren haben sich für die Jubiläumsausgabe der Zelt Zeit etwas Neues einfallen lassen und den Seeuferlauf in das Programm aufgenommen. Georg Mantyk, der in diesem Jahr auch den zehnten Stadtwerke Ratingen Triathlon organisiert, zeigte sich von der Resonanz sehr angetan. „Wir haben rund 130 Anmeldungen, und wir planen, das Angebot im nächsten Jahr auszuweiten“, sagte er.

Für Groß und Klein gab es entsprechende Laufdistanzen. Das Teilnehmerfeld war bunt gemischt: So waren Spitzenläufer wie Enrico Dietrich dabei, aber auch die ganz Kleinen, die wacker und unter großem Applaus ins Ziel liefen. Die Drachenboot-Rennen des Wassersport-Clubs Volkardey rundeten das Sportangebot ab.