Zum Einkauf an den Bahnhof Hösel
Auf dem ehemaligen Goldkuhle-Gelände in Hösel sollen Wohnungen für etwa 150 Bürger entstehen. Die Pläne sind bereits fertig.
Auf dem Gelände der Goldkuhle-Unternehmensgruppe an der Bahnhofstraße soll ein neues Wohngebiet gebaut werden. Auch ein großer Supermarkt ist geplant, es gibt bereits einen ernsthaften Interessenten. Die Pläne seien fertig, so Projektentwickler Franz Peters. Der Höseler hat unter anderem die neue Wohnbebauung an der Heiligenhauser Straße realisiert. Gegenüber unserer Zeitung erläuterte er gestern sein neues Vorhaben, das auch den Bahnhofsvorplatz einschließt.
Bereits Ende 2013 hatte die Verwaltung im Bezirksausschuss über das Wohnungsvorhaben berichtet. Seitdem brodelt die Gerüchteküche. „Nein, es werden keine Villen dort gebaut“, stellte Peters klar. Es seien maximal acht Doppelhäuser geplant. Es werde einen Mix geben aus Eigentums- und Mietwohnungen. Zur Bahnseite hin sollen die Häuserfronten etwas höher gezogen werden, sozusagen als Lärmschutz. Das Gelände werde von der jetzigen Goldkuhle-Zufahrt über eine Ringstraße erschlossen. Ansonsten werde durchs Gelände ein Fußweg führen, der den Bahnhof mit dem Waldgebiet direkt verbinde. Die Autos sollen in Tiefgaragen unter den Häusern verschwinden. Auch der ehemalige Hubschrauber-Landeplatz werde zurückgebaut, das durch gelagerte Farben belastete Erdreich entsorgt. Peters: „Das jetzige Gelände wird zu 35 Prozent entsiegelt.“
Der Supermarkt, ein „großer Schöner“ — den Namen wollte er noch nicht preisgeben — sei für den Rand des Bahnhofsvorplatzes vorgesehen. Für neuen Einzelhandel an dieser Stelle sieht Peters sehr gute Chancen: Schon das Einzelhandelsgutachten von 2008 habe dem Stadtteil eine Unterversorgung bescheinigt. Die Höseler kauften woanders ein.
Überhaupt hat Peters den gesamten Bahnhofsvorplatz mit seine Überlegungen einbezogen: „Nur so macht das wirklich Sinn.“ Es gelte auch, Planungsfehler zu beseitigen: Die Schleppkurven für die Gelenkbusse seien falsch geplant worden.
Stefan Heins von der CDU plädierte gestern für einen Kreisverkehr: „Das würde auch Raser ausbremsen, die von oben kommen.“ Dass die längst beschlossenen Umbaupläne des Vorplatzes noch nicht umgesetzt seien, liegt nach Angaben von Peters daran, dass der Stadt nicht die erforderlichen Grundstück gehörten: Und: „Die Stadt hat dort eine Ausbauverbotszone erlassen.“
Die Goldkuhle-Hallen stehen bereits leer. Das Gelände sei verkauft worden, so Peters. Investoren seien NCC aus Schweden und Tenbrinke aus den Niederlanden. Die Goldkuhle-Hauptverwaltung solle in Ratingen bleiben.
Um die Zukunft des Geländes ist bereits Streit ausgebrochen. Willm Rolf Meyer (SPD) sieht dort ebenso wie die BU lieber „intelligentes Gewerbe“. Das passe dort gut hinein, weil es bereits gegenüber, an der Straße Am Sondert, so etwas gebe. Wohnungen könne er sich dort nicht vorstellen. Demgegenüber sieht Heins keinen Bedarf für weiteres Gewerbe: Die Hallen seien nicht sanierungsfähig, müssten also durch Neubauten ersetzt werden. Das schlage sich auf die Mieten nieder und die könnten Handwerker nicht bezahlen. Heins hofft, dass noch innerhalb der nächsten zwei Monate die Pläne in der Politik diskutiert werden könnten. Peters kündigte gestern an, auch „die Bürger mitzunehmen“ und eine Info-Veranstaltung anzubieten.