Beachsoccer Filigrane Techniker messen sich im Sand

Erkrath/Düsseldorf. · In Unterbach werden dieses und nächstes Wochenende mehrere Partien im Rahmen der Deutschen Meisterschaft im Beachsoccer ausgetragen. Mit dabei ist die Mannschaft der Beach Royals.

Beim Beachsoccer zählen beim Spiel fünf gegen fünf vor allem Kondition, Koordination und Geschick am Ball.

Foto: Beach Royals

Sie sind die Könige im Sand, zumindest in Düsseldorf: Die Beach Royals spielen in der vom DFB unterstützten Deutschen Beachsoccer-Liga aktuell um den nationalen Titel, sind Tabellendritter und können sich an den kommenden beiden Wochenenden für das Final Four am vergangenen August-Wochenende in Warnemünde qualifizieren – und das vor heimischer Kulisse. Denn die nächsten beiden Liga-Spieltage (siehe Info-Box) sind jeweils Heimspiele für die vor gut sechs Jahren vom heutigen Spielertrainer Oliver Romrig gegründeten Royals, findet das Spektakel im Sand doch auf der Anlage am Unterbacher See statt. „Wenn wir drei der vier anstehenden Partien gewinnen, sind wir durch“, sagt Spieler und Mitorganisator Marcel Nowak.

Das Final-Turnier steigt in Warnemünde an der Ostsee

In der Beachsoccer-Liga sind die 14 besten Mannschaften Deutschlands vereint, an insgesamt sechs Spieltagen wird entschieden, wer sich für das Endturnier an der Ostsee qualifiziert. Dabei sind große Namen wie der Hamburger SV oder Hertha BSC Berlin, aber auch vermeintliche Exoten wie der Ibbenbürener BSC (am 4. August gegen die Royals) oder die Bavaria Beach Bazis aus München (10. August). „Wenigstens eine dieser beiden Mannschaften, die sich auch noch Titelchancen ausrechnen, sollten wir schlagen, um nach Warnemünde zu kommen“, betont Nowak. Das Maß aller Dinge in der Liga sind die Rostocker Robben, Deutscher Meister der vergangenen beiden Jahre, „die haben wir in dieser Saison aber schon mal geschlagen“, vergisst Nowak nicht zu erwähnen.

 An zwei aufeinanderfolgenden Olympischen Spielen holten deutsche Athleten Gold im Beachvolleyball, wurde das Treiben im Sand von London und Rio de Janeiro jeweils eingerahmt von einem großen Spektakel auf den Rängen. Eine Nummer kleiner, aber ganz ähnlich, sollen auch die beiden Spieltage am Südstrand des Unterbacher Sees verlaufen. „Das Publikum ist prinzipiell schon mal sehr gemischt und eher jung. Es gibt viel Musik und eine launige Moderation. Der Eintritt kostet nichts, man kann sich im Strandbad mit Essen und Trinken versorgen, und wer sich die Spiele anschaut, kann zwischendurch auch mal schwimmen gehen“, erzählt Nowak. Denn so ein Tag kann lang werden, neun Stunden gibt es durchgängig Spiele, alle 14 Liga-Teams treffen in Unterbach aufeinander. Jede Mannschaft hat pro Tag mindestens ein Spiel, das dreimal zwölf Minuten dauert.

Die Mannschaft Beach Royals mit Marcel Nowak (3.v.r.) begrüßt an den beiden letzten Spieltagen der Beachsoccer-­Liga ihre Gegner am Strand des Unterbacher Sees.

Foto: Beach Royals

Deutsche Nationalmannschaft spielte WM-Quali in Russland

Dass trotz der Sommerferien womöglich ein Aderlass bei den Kadern zu verzeichnen ist, glaubt der 24-Jährige nicht: „Beachsoccer ist wie eine Sucht, wen es gepackt hat, der versucht, sich die Spieltermine auch freizuhalten.“ Im Falle von Marcel Nowak sammeln sich da noch ein paar mehr an. Denn der Leiter der Event- und Marketingabteilung bei Cosmo Sports in Gerresheim kommt gerade aus Russland zurück, wo er mit der Deutschen Nationalmannschaft die WM-Qualifikation gespielt hat.

„Leider sind wir im Achtelfinale gegen Polen in der Verlängerung ausgeschieden. Ich hätte natürlich gerne auch in Paraguay die Endrunde im November gespielt“, so Nowak. Womöglich hat er am dritten Augustwochenende mehr Glück, denn dann geht’s bei der Euro Beachsoccer League in Catania gleich weiter. „In der A-Liga spielen die zwölf besten europäischen Teams. Russland, Italien und Portugal sind ganz vorne, wir liegen so zwischen fünf und acht“, sagt Marcel Nowak, der sich nun aber erst mal ganz auf Beachsoccer in Unterbach konzentrieren will.