Handball Die SG Ratingen befürchtet den Ausfall eines wichtigen Trios
Ratingen/Langenfeld. · Die Regionalliga-Handballer sind am Samstag mit dünner Personaldecke zu Gast in Aachen. Die SG Langenfeld spielen erst am Sonntag.
Wäre der TuS Opladen nicht schon recht weit enteilt, es könnte eine noch spannendere Saison in der Handball-Regionalliga sein. Der Tabellenführer (23:5 Punkte) hat fünf Zähler Vorsprung auf die ersten Verfolger Korschenbroich und Aachen (beide 18:10), dahinter folgt die SG Ratingen, die ein Trio aus Teams anführt, die alle 16:12 Punkte haben. Und da die Ratinger am Samstag (20 Uhr) in Aachen antreten, könnten sie diesen Gegner mit einem Sieg hinter sich lassen. Heißt im Umkehrschluss aber auch: Verliert die SG, könnte sie bis auf Rang sieben abrutschen.
Rein rechnerisch ist noch alles drin für die Ratinger, die sich als Ziel den Aufstieg gesetzt haben. Dafür müsste Opladen aber mehrfach ausrutschen, etwa schon am Samstag beim Drittletzten Köln-Wahn. Die SG wiederum dürfte sich keine Punktverluste mehr leisten. Die SG stellt mit 430 Treffern zwar den besten Angriff der Liga – Lukas Plaumann warf beim 32:32 gegen TuSEM Essen II bei seinem 2:0 das 400. Saisontor – aber die SG hat auch die viertschlechteste Abwehr mit 399 Gegentoren.
Das Hinspiel war eine der besten Saisonleistungen der SG, mit 34:24 schlug sie BTB im ersten Heimspiel der Spielzeit. So eindeutig wird es diesmal vermutlich nicht, Trainer Ace Jonovski gehen die Spieler aus, vor allem die für den Rückraum: Weiter fehlt Kreisläufer Kai Funke (Zerrung), zudem droht ein Ausfall der erkrankten Filip Lazarov und Sam Schäfer, der schon gegen TuSEM II nicht an Bord war. „Dann hätte ich nur noch drei Rückraumspieler“, sagt Jonovski. „Der Kader ist ohnehin klein. Da ist jeder Spieler sehr wichtig.“ Aus der Reserve wird er sich wohl nicht bedienen, weil die das Verbandsliga-Derby gegen den TuS Lintorf am selben Abend hat. ame
Langenfelder wollen ihren Lauf beim TuSEM Essen II fortsetzen
Mit drei Pflichtspielsiegen in Serie befindet sich die SG Langenfeld derzeit nicht nur auf dem Papier in ihrer besten Phase der Saison, auch spielerisch erkennt Markus Becker immer weitere Fortschritte. „Es tritt das ein, was ich vor Wochen vermutet habe: Dass wir eine bessere zweite Saisonhälfte spielen werden als die erste”, sagt der Trainer der Langenfelder, die mit viel Selbstvertrauen zum Spiel beim TuSEM Essen II reisen. Zur ungeliebten Anwurfzeit am Sonntag um 17 Uhr will die SGL ihren Erfolgslauf bestätigen.
Bei einigen Spielern habe es „Klick“ gemacht, das merke er insbesondere im Training, wo Spielzüge immer besser funktionierten und immer „weniger Verunsicherungen” auftreten würden, so Becker. Und auch im jüngsten Spiel, dem souveränen Achtelfinalsieg im DHB-Amateurpokal gegen den Westfalen-Oberligisten Sportfreunde Loxten (40:33), sprühte die SGL vor Spielfreude. Das Team setzte das um, was Becker mal um mal predigte, bisher aber zu selten in der Saison zu sehen bekam: effizientes Tempospiel und eine hohe Effektivität.
Diese Faktoren werden auch beim Tabellennachbarn in Essen eine Rolle spielen. Das Hinspiel hatte die Zweitliga-Reserve noch mit zwei Toren gewonnen (26:28). „Damals”, sagt Becker, „war die Mannschaft aber noch nicht auf dem Level, auf dem sie jetzt ist. Wir sind deutlich weiter als im Hinspiel.“ Davon wird sich am Sonntag auch Lars Brümmer überzeugen. Der Trainer, der im Sommer Beckers Nachfolger wird, arbeitet derzeit noch als Nachwuchskoordinator bei den Essenern und kündigte an, sich erstmals ein Spiel seiner neuen Mannschaft live in der Halle anschauen zu wollen.
In Essen werden Sebastian Pagel und Alexander Riebau sicher fehlen. Der Einsatz von Dominik Jung steht noch auf der Kippe (Trainingsrückstand nach Erkältung). mol-