Handball SG Langenfeld entscheidet Derby gegen Opladen für sich
Langenfeld/Ratingen. · Der Handball-Regionalligist gewann 32:26. Liga-Konkurrent Ratingen ließ Federn im Heimspiel gegen Rheinbach.
„Heute wird das eine oder andere Bier fließen“, sagte Felix Korbmacher, während seine Handballer-Kollegen der SG Langenfeld ausgiebig das 32:26 (15:11) gegen den TuS Opladen feierten. Da hatte der Nordrheinligist gerade seine stärkste Saisonleistung hingelegt und den Lokalrivalen und Tabellenführer regelrecht niedergekämpft. „Wir waren von Minute eins an die bessere Mannschaft, hatten das Publikum hinter uns, haben gekämpft und gewonnen“, resümierte der 25-Jährige und fasste dann den Spieltag der SGL perfekt zusammen: „Derby halt.“
Langenfeld ging früh in Führung, spielte aggressiv und mannschaftlich geschlossen. „Wir hatten uns taktisch und emotional auf viele Dinge eingestellt, hatten zum Beispiel viel Zeitspiel trainiert“, verriet SGL-Trainer Markus Becker und begründete: „Wir sagen ja sonst, dass wir über das Tempo kommen. Wir wussten aber, dass sich Opladen schnell zurückzieht und mussten deswegen einen kühlen Kopf bewahren.“
Mit der Lehrstunde für die Opladener zeigte Langenfeld auch, wie weit unter seinen Möglichkeiten der Drittliga-Absteiger zu Saisonbeginn agiert hatte. „Die ersten Spiele, in denen wir verloren haben, hatten wir auch viel Pech“, betonte Sieben-Tore-Mann Korbmacher. Nun folgte eine beinahe fehlerfreie Offensivleistung, bei der Fehlwürfe Seltenheitswert hatten. Dass in der Deckung einige Male zu früh geöffnet wurde, ging im Jubel ohnehin unter.
Geschäftsführer der SG Ratingen legt den Finger in die Wunde
Bastian Schlierkamp war im Ton kontrolliert wie immer, im Inhalt aber durchaus scharf. Der Geschäftsführer der SG Ratingen, die in der Regionalliga Meister werden will, aber nun mit dem 26:28 (12:14) gegen den TV Rheinbach die dritte Niederlage der Saison – die erste daheim – kassierte, sagte: „Das ist total enttäuschend und wirft uns zurück. Ja, ich sehe die Entwicklung im kämpferischen Bereich und beim gegenseitigen Anfeuern, aber dann ist es irgendwann auch eine Qualitätsfrage.“ Schlierkamp legte mit Blick auf seine Rückraumspieler Alexander Oelze und Filip Lazarov nach: „Wir machen unfassbar viele Fehler, auch Leute, die Länderspiele und viele Bundesligaspiele absolviert haben, die vorangehen müssten.“
Dass die Umstellung auf der Trainerposition, die die SG vor der Partie vorgenommen hatte, direkt Wirkung zeigen würde, war nicht zu erwarten gewesen. Ace Jonovski ließ aber immerhin aufblitzen, dass es für seine Arbeit wichtig sein kann, dass er nicht mehr Spielertrainer, sondern nur noch Coach ist. Sein bisheriger Kollege, Marcel Müller, soll den Rückraum wieder verstärken, saß nun aber 60 Minuten auf der Bank. Von dort sah er, dass die SG zwar engagiert in einer 6:0-Abwehr startete, dass die Gäste aber dennoch in Führung gingen. Und diese behielten sie bis zum Ende, da es den Ratingern nie gelang, Konstanz in ihre Leistung vorne wie hinten zu bringen.
Jonovski war nach seinem ersten Spiel als Trainer bedient, hatte aber immerhin „eine positive Sache“ beobachtet: „Wir haben mehr gekämpft als in den Spielen zuvor.“ Dass es dennoch nicht gereicht hatte, machte er an der Deckung fest: „Wir verlieren mehrmals das Eins-gegen-Eins. Wir verteidigen gut, bringen den Gegner ins passive Spiel, verlieren dann aber den entscheidenden Zweikampf.“