1700 Haushalte schaffen Sack ab
Schon zum Jahreswechsel stellen die vier größten Hausverwaltungen auf Tonnen oder Container mit zentralen Standplätzen um.
Wülfrath. Noch gestern nahm die Stadt die letzten Wechselwünsche für dieses Jahr entgegen. Nun steht fest: Nach der großen Tonnen-Offensive der Abfallberatung wird nach dem Jahreswechsel nur noch jeder vierte Haushalt mit dem Müllsack hantieren. Zum 1. Januar 2017 stellen gleich 1700 Haushalte auf die Tonne um. „Dabei handelt es sich um 310 private Eigentümer und die Immobilien der vier größten Hausverwaltungen in Wülfrath“, berichtet Abfallberaterin Ulrike Eberle stolz von dem Erfolg.
Bei der Großumstellung ganzer Straßenzüge ist die GWG, die den klassischen Müllsack aus 700 Wohnungen verschwinden lässt, ganz vorne mit dabei. Die Hausverwaltung Lucia Ellsiepen-Erben stellt 300 Wohnungen um, die Hausverwaltung Möller 200.
In der Praxis wird das nicht bedeuten, dass vor jeder Tür demnächst einzelne Tonnen stehen. Mit der Umstellung haben sich die Hausverwaltungen dazu entschlossen, mehrere Haushalte an Großcontainer anzuschließen, die an zentralen Sammelpunkten stehen. „Das ist auch für das Stadtbild besser“, sagt Eberle.
Beispiel: An der Kastanienallee sind zum Beispiel ab Januar 18 Häuser an einen zentralen 1100-Liter-Container angeschlossen, am Rotdornweg gehören 17 Häuser zu einem Sammelplatz. In manchen Fällen müssen die abgesicherten Müllplätze neu geschaffen werden, in anderen — wie etwa an Kastanienallee und Rotdornweg — stehen nun die Restmüllcontainer dort, wo vorher schon der Papiercontainer hinter einem Zaun zu finden war.
Wie die Stadt mit logistisch schwierigen Bereichen wie der historischen Altstadt umgeht, wird derzeit noch geprüft. Sehr wahrscheinlich wird es auch hier Sammelpunkte geben. „Wir haben uns bereits fünf bis sechs mögliche Plätze dafür angesehen“, berichtet die Abfallberaterin. Um den Wülfrathern bei möglichen Platzproblemen zu helfen, will die Verwaltung in der kommenden Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Ordnung den Vorschlag einbringen, in der Altstadt zwei und in der Ellenbeek einen Papier-Sammelcontainer aufstellen zu lassen. „Dann können Hausbesitzer, die nur Platz für eine Papiertonne haben, diese abbestellen und dort den Restmüll unterbringen“, stellt Ulrike Eberle die Idee vor.
Die Bilanz der Umstellung: Von Wülfraths rund 9000 Haushalten sind bereits 4500 seit Jahren im Besitz einer Tonne. Nachdem bereits 200 Haushalte in 2016 und zu Beginn 2017 noch einmal 1700 wechseln, bleibt grob ein Viertel der Haushalte mit Sack übrig. Diese möchte die Verwaltung nun zum 1. Januar 2018 mit ins Boot holen, spätestens zum 1. April.
Mit den Abgabebescheiden gehen Anfang 2017 Anschreiben an alle Hauseigentümer heraus, die sich dann verbindlich für eine Tonnengröße entscheiden sollen. Auch der frühere Wechsel zum Anfang jeden Quartals ist möglich, wobei Eberle eine Umstellung zum Halbjahr empfiehlt, weil das die Verrechnung mit den bereits ausgegebenen Säcken einfacher macht.
Der Bestellschein ist übrigens auch für Wülfrather interessant, die bereits die Tonne haben, bislang jedoch eine wöchentliche Abfuhr genießen. Da ab 1. April 2018 die Männer in Orange nur noch alle 14 Tage kommen, müssen Eigentümer gegebenenfalls die Tonnengröße aufrüsten. Im nächsten Abfallkalender, der im Dezember herausgegeben wird, gibt es für alle Bürger noch einmal ausführliche Informationen zum neuen Abfallkonzept.