45-Jähriger wird von S-Bahn mitgerissen und getötet
Tragisches Unglück am Donnerstagvormittag im Bahnhof Velbert-Langenberg: Offenbar wollte der Mann die Gleise überqueren, um einen Zug zu erreichen.
Velbert. Ein 45 Jahre alter Mann aus Wuppertal ist Donnerstagvormittag im S-Bahnhof Velbert-Langenberg von einem Zug der Linie S 9 mitgeschleift und getötet worden. Die Polizei geht von einem tragischen Unglücksfall aus.
Hinweise auf eine beabsichtigte Selbsttötung gab es nicht. Der Mann wurde am Nachmittag anhand seines Handys identifiziert.
Die Kripo hat Ermittlungen aufgenommen. Der genaue Hergang des Unfalls war bis zum Abend noch unklar. Nach Angaben der Polizeipressestelle widersprachen sich die Aussagen mehrerer Zeugen, die den Vorfall beobachtet hatten. Ein Anwohner, der aus dem Fenster geschaut hatte, informierte gegen 10.20 Uhr die Polizei.
Allerdings gibt es Hinweise darauf, dass der Mann offenbar die Gleise überqueren wollte — wahrscheinlich, um Zeit zu sparen und den Zug in Richtung Wuppertal noch zu erreichen. Im S-Bahnhof Langenberg führt eine Fußgängerbrücke über die Gleise, die über Treppen und mit Aufzügen zu erreichen ist.
Nach ersten Erkenntnissen wurde der 45-Jährige zwischen Bahn und Bahnsteig eingeklemmt und von dem anfahrenden Zug mitgeschleift. Der Lokführer bemerkte dies nicht. „Wahrscheinlich war der Mann genau im toten Winkel“, sagte Polizeisprecher Ulrich Löhe. Erst im S-Bahnhof Velbert-Neviges wurde der Zug gestoppt. Der Zugführer erlitt bei der Nachricht von dem tödlichen Unfall einen Schock.
Für die Bergung des Opfers und die Untersuchungen der Polizei war die Bahnstrecke zwischen Essen-Steele und Wuppertal-Vohwinkel von 10.30 bis 11.40 Uhr gesperrt. Die Bahn berichtete von neun Teilausfällen auf der Strecke Haltern am See — Wuppertal. Die Züge wendeten in Seele beziehungsweise in Vohwinkel. Sieben weitere Züge hatten insgesamt 191 Minuten Verspätung.
Hinweise nimmt die Polizei in Velbert unter der Telefonnummer 02051/94 66 110 entgegen.