Sitzenbleiber müssen Wülfrath verlassen
Die neue Sekundarschule ist voll — keine andere Bildungsstätte kann die Kinder aufnehmen.
Wülfrath. Die Sekundarschule kommt gut an in Wülfrath. Die Klassen sind voll, Schüler müssen sogar abgewiesen werden. Doch nicht nur das: Realschüler, die am Ende der Erprobungsstufe diese Schule verlassen müssen, können in der Sekundarschule nicht aufgenommen werden.
Das gilt auch für Gymnasiasten, die nach der siebten Klassen „abgeschult“ werden müssen. Die Folge: Wülfrather Schüler müssen sich in den Nachbarstädten eine Schule suchen. Dagegen wehrt sich nun die Schulpflegschaft der Theodor-Heuss-Realschule.
Die Realschule läuft aus und hat zum Sommer 2013/14 keine Schüler mehr aufgenommen. Die Sekundarschule dagegen wird ab Sommer 14/15 in den Klassen 5 und 6 voll belegt sein.
In einem Brief an Schulministerin Sylvia Löhrmann skizziert Anne König die Problematik: „Kinder des letzten Realschul-Jahrgangs habe keine Chance, eine Klasse in Wülfrath zu wiederholen.“ Diese Entwicklung ist für sie ein Beleg, dass die Folgen der Gründung einer dreizügigen Sekundarschule „nicht zu Ende gedacht wurden“.
Für die betroffenen Schüler dieses einen Jahrgangs, fordert König, müsse eine Ausnahmeregelung gefunden werden. Denkbar wären größere Klassen — oder eine Vierzügigkeit.
Anne König beklagt im Namen der Elternschaft auch, dass die Sekundarschule nicht das halte, was im Vorfeld versprochen worden sei. „Die Klassenstärken sollten höchstens 25 Kinder betragen. Das ist mittlerweile hinfällig.“ Die Eltern hätten beim Heraufsetzen der Klassenstärken kein Mitspracherecht gehabt.
Bürgermeisterin Claudia Panke hat „größtes Verständnis“ für die Verärgerung der Eltern. „Wir haben die Sekundarschule gewollt, damit in Wülfrath alle Schulabschlüsse möglich sind. Es ist aber unmöglich, wenn nicht mehr alle Wülfrather Schüler eine Wülfrather Schule besuchen können“, kritisiert sie — und verlangt eine Nachbesserung. „Wenn es nötig ist, dass dafür die Sekundarschule vierzügig werden muss, dann ist das so“, sagt sie.