Abfallkonzept geht in Schlussetappe

Die Umsetzung des alles andere als reibungslos verlaufenden Wechsels von Sack auf Tonne soll nächste Woche abgeschlossen sein. Was zu beachten ist.

Wülfrath. „Ich bin gespannt, ob das unsere letzte Pressekonferenz zur Abfallwirtschaft sein wird.“ Der Technische Dezernent, Martin Barnat, meinte gestern damit das neue Abfallkonzept 2018 plus, das gerade in den vergangenen Monaten für Aufregung gesorgt hatte. Der Tonnentausch klappte alles andere als reibungslos, auch die Ausgabe der letzten Restmüllsäcke hatte sich verzögert. Jüngst verschickte die Stadt falsche Gebührenbescheide (die WZ berichtete). Nun steht endgültig der Start des neuen Konzeptes an. Der Wechsel ist offiziell am 1. April, das operative Geschäft beginnt nach dem Osterwochenende am 3. April.

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Rainer Trabant, Geschäftsführer der Awista Logistik

Die letzte vermeintliche Hürde wartet heute im Rathaus, wo sich der Stadtrat um 16.30 Uhr zu einer Sondersitzung treffen wird. Einziges Thema: die Abfallsatzung. „Wir haben keinen Anlass anzunehmen, dass die Satzungsänderung nicht beschlossen wird“, versicherte Martin Barnat. Damit wäre der Weg endgültig frei — falls nicht wieder etwas dazwischenkommt. Aktuell werden die letzten Mülltonnen, die bisher wöchentlich geleert werden, eingezogen. Der Austausch soll in der kommenden Woche abgeschlossen sein.

Nach Angaben von Rainer Trabandt, Geschäftsführer der Awista Logistik GmbH, müssen insgesamt 7500 Tonnen ausgetauscht werden, darunter 6100 Restmülltonnen und 1400 Biotonnen. Eingezogen sind laut Rainer Trabandt bisher 4500. Beim aktuellen „2. Durchlauf“ sind drei Awista-Mitarbeiter mit dem Einzug und dem Austausch der Tonnen beschäftigt.

In diesem Monat wird auch die Sackabfuhr eingestellt — bis auf wenige Ausnahmen. „Uns liegen etwa ein Dutzend Ausnahmeanträge vor“, sagte Tiefbauamtsleiter Frank Klatte. Vor allem im Stadtkern gebe es Bürger, die aus Platzgründen keine Tonne haben möchten, so Frank Klatte weiter. Angesichts der insgesamt 7500 verteilten und noch zu verteilenden Tonnen sprach der Tiefbauamtsleiter von einer „verschwindend geringen Anzahl“. Mit den Antragstellen sollen noch Gespräche geführt werden. Außerdem bleibt der Restmüllsack immer noch eine Option, wenn zum Beispiel zu viel Unrat anfällt, und die bestellte Tonne nicht reicht.

Die Monate nach der Einführung des Müllkonzeptes sollen ohnehin genutzt werden, um Erfahrungen zu sammeln. „Eine Übergangszeit wird es geben, bis sich das eingeschliffen hat“, sagte der Awista Logistik-Geschäftsführer. Wer erkennt, dass er eine zu große oder zu kleine Tonne bestellt hat, könne natürlich die Größe ändern. Er rechnet bis zum Sommer mit Klarheit.

Eine wichtige Änderung ist der Umgang mit Sperrmüll. Dieser kann einmal pro Monat bestellt werden, ohne wie bisher Marken kaufen zu müssen. Die Abholung ist in der Müllgebühr enthalten. Sperrmüll kann unter der Rufnummer 0211/830 99 angemeldet werden oder im Internet (Adresse siehe unten). Die Bürger müssen angeben, was abgeholt werden soll und bekommen ihren Termin innerhalb von fünf bis zehn Minuten, wie Rainer Trabandt verspricht. Die Sperrmüllmenge darf aber nicht mehr als drei Kubikmeter betragen. Darüber hinaus sind, etwa bei Hauhaltsauflösungen, Gebühren fällig. Sperrmüll muss in Zukunft sortiert werden. Altholz, Metallschrott, sperrige Elektro- oder Elektronikgeräte und dergleichen sollen separat vor die Tür gestellt werden. Das kann dazu führen, dass der Sperrmüll mit verschiedenen Fahrzeugen am selben Tag zu unterschiedlichen Zeiten abgeholt wird. Das Ganze hat auch einen ökologischen Aspekt. „Zum Beispiel Altholz wird nicht mehr in die Verbrennung gegeben, sondern verwertet“, sagte Eberle.

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