Drei verkaufsoffene Sonntage sind in diesem Jahr geplant

Der Stadtrat entscheidet am 10. April. Aber auch Gewerkschaften, die IHK und Kirchen müssen von Anlässen überzeugt sein.

Foto: Simone Bahrmann

Wülfrath. Mit einem Thema, das es um ein Haar gar nicht mehr gegeben hätte, befassten sich die Mitglieder des Ausschusses für Umwelt und Ordnung bei ihrer jüngsten Sitzung: die verkaufsoffenen Sonntage. Drei soll es wieder geben und seit der Jahreshauptversammlung der Werbegemeinschaft Wülfrath pro am 28. Februar, bei der praktisch in letzter Minute mit Christina Rick und Emanuele Berardi zwei neue Vorstandskandidaten ins Rennen gingen, um Dirk Herbener zu unterstützen, ist der Erhalt von Wülfrath pro gesichert (die WZ berichtete) — und damit auch die Chance auf Shoppen mit der ganzen Familie ohne Alltagsstress.

Geplant sind verkaufsoffene Sonntage in Wülfrath während der Auto- und Motorradschau des Motor-Sport-Clubs im Juni, des von Wülfrath pro ausgerichteten Kartoffelfestes im September und des vom HWM- Förderverein organisierten Herzog-Wilhelm-Marktes im Dezember.

„Wir haben alle Konzepte eingereicht, wir wissen aber natürlich noch nicht, wie entschieden wird“, sagte Wülfrath pro-Vorstand Dirk Herbener gestern im Gespräch mit der WZ. Laut Gesetz sind verkaufsoffene Sonntage nur dann erlaubt, wenn die Festivitäten groß genug sind, um selbst einen beträchtlichen Besucherstrom in die Stadt zu locken, auch wenn es keinen verkaufsoffenen Sonntag gäbe.

Die drei Großveranstaltungen in Wülfrath locken aber zuverlässig tausende Besucher in die Innenstadt — vor allem, wenn das Wetter mitspielt. Und selbst der im vergangenen Winter von Wetterkapriolen arg gebeutelte Herzog-Wilhelm-Markt war dennoch ein Publikumsmagnet am Kirchplatz. Die Gewerkschaft Verdi hatte vor zwei Jahren landesweit gegen etliche verkaufsoffene Sonntage geklagt und damit die Planungen in einigen Kommunen gestoppt. In Wülfrath drohte eine einstweilige Verfügung gegen den verkaufsoffenen Sonntag im Rahhmen des HWM. Diese konnte damals allerdings von der Stadtverwaltung verhindert werden.

Bei der Genehmigung für verkaufsoffene Sonntage ist nicht nur der Rat zuständig, der am 10. April entscheiden wird, sondern auch Gewerkschaften, die Industrie- und Handelskammer sowie Kirchen sind mit im Boot und müssen überzeugt werden.

Für den neuen Vorstand der Werbegemeinschaft wäre die Zusage ein erster großer Erfolg. Und bedeutet natürlich jede Menge Arbeit, in die sich Christina Rick und Emanuele Berardi erst einmal einfinden müssen. Die beiden neu gewählten Vorstände sind zugleich Neumitglieder. Zum Beispiel für das vergangene 30. Kartoffelfest hatten sich zehn Mitglieder der Werbegemeinschaft seit Jahresbeginn um die umfangreichen Vorbereitungen gekümmert. Beim Fest selbst sprang der Vorstand beim Getränkepavillon ein, hielt die Rettungswege frei und war immer Ansprechpartner, wenn es Fragen oder Probleme gab.

Auch der verkaufsoffene Sonntag, der von Wülfrath pro am Wochenende der 46. Auto- und Motorradschau organisiert worden war, lockte tausende Besucher an.