Altes Rathaus wandelt sich
Spätestens ab September sollen in dem Haus Wohnungen entstehen. Die ersten Mieter könnten 2017 einziehen.
Wie geht es mit dem Umbau von ehemaliger Post und einstigem Rathaus voran? Vor zwei Jahren wurden die Pläne des Velberter Bauunternehmers André Grimmert bekannt, die beiden Ende des 19. Jahrhunderts errichteten Gebäude zu Wohnungen umzubauen. Danach war es eine Zeit lang ruhig geworden um das Projekt.
Der Bezirksausschuss hatten Grimmert nun eingeladen, um über die aktuelle Entwicklung zu informieren. Die Post ist seit 1996 im Besitz Grimmerts, das Rathaus hatte er Ende 2013 erworben. Ursprünglich als „Residenz am Dom“ mit Schwerpunkt seniorengerechtes Wohnen geplant, hat der Velberter seine Pläne — wie bereits in Teilen berichtet — überarbeitet und erweitert.
So sollen nun 37 Wohnungen von 25 bis 110 Quadratmeter Größe entstehen, insgesamt 2600 Quadratmeter Wohnraum, und eine geräumige Tiefgarage im hinteren Bereich. Neben Wohnraum für Senioren beinhaltet der Komplex auch zwölf Wohnungen, die im Stile eines Boarding House an Firmen vermietet werden: „Für Mitarbeiter oder Monteure, die temporär in Velbert arbeiten“, erläuterte Grimmert. Der Bedarf sei vorhanden, wie die Rückmeldungen aus Velberter Betrieben bestätigt hätten. Im März sei nun der Bauantrag gestellt worden, so der Velberter.
Bauen im Bestand, noch dazu in einem Baudenkmal, plus Tiefgarage, das sei kein einfaches Projekt, erklärte Grimmert vor dem Ausschuss. Bei der Planung habe man sehr gut mit der Denkmalschutzbehörde zusammengearbeitet: Die stilfremden, erst später eingebauten Dachgauben am Rathaus werden wie geplant entfernt, das Dach, das heute noch die schweren Brandschäden infolge eines Bombenangriffs im Zweiten Weltkrieg aufweist, werde erneuert.
Die stadtbildprägende Backsteinfassade beider Gebäude, die mit einem Zwischenbau inklusive Fahrstuhl verbunden werden, bleibe in jedem Fall erhalten. Vier Aufzüge wird der Komplex insgesamt bekommen, um ihn durchgehend seniorengerecht zu gestalten. „Vier bis sechs Monate wird es dauern, bis die Baugenehmigung vorliegt“, schätzte Grimmert. Baudezernent Andres Wendenburg ergänzte, dass noch Abstimmungen mit der Oberen Denkmalbehörde erforderlich seien.
„Wir hoffen, dass wir zwischen Juni und September mit dem Bau beginnen können“, sagte Grimmert. Mit einer Bauzeit von rund 18 Monaten geht der Velberter von einer Fertigstellung im Frühjahr 2017 aus.