ASV Tönisheide: Clemens Bender springt ein
Der 44-Jährige übernimmt den Vorsitz des ASV Tönisheide. Noch immer fehlt dem Verein aber ein Kassierer.
Tönisheide. Der ASV Tönisheide hat einen neuen Vorsitzenden: Clemens Bender, Sohn einer Tönisheider Sportlerfamilie, ist zum Nachfolger von Martin Sträßer gewählt worden. Damit hat der Verein auch künftig eine handlungsfähige Führung.
Das schien im vergangenen Jahr nicht gesichert: Zu ihrer Wiederwahl 2009 waren Sträßer und Geschäftsführerin Kerstin Langkeit nur unter der Voraussetzung angetreten, dass sich bis 2010 Kandidaten für ihre und die noch offenen Vorstandsposten finden.
Doch Mitstreiter für den geschäftsführenden Vorstand konnte auch die aus Clemens Bender, Wilbert Hager und Pia Hoberg bestehende Findungskommission bis Juli unter den fast 1000 Mitgliedern zunächst nicht rekrutieren. Bender entschloss sich daher schließlich selbst zur Kandidatur für den Vorsitz.
Als Unternehmensberater in Tansania hält er sich zwar zeitmäßig für den ungeeignetsten Bewerber, aber dass niemand Verantwortung für den ASV übernehmen wollte, habe wehgetan: „Ich stehe hier, weil ich mich dem ASV verbunden fühle und weil der Verein so eine große Bedeutung für Tönisheide hat“, sagte der 44-Jährige, der seit Geburt Mitglied ist.
Ohne die Unterstützungszusage der anderen Mitstreiter im Vorstand und ohne die heutigen Kommunikationsmöglichkeiten würde er nicht kandidieren. Er erwarte zudem ein klares Votum: „Wenn es Vorbehalte gibt, sollten sie jetzt und hier zur Sprache kommen.“
Doch die gab es jedoch nicht. Bender wurde mit nur einer Gegenstimme und vier Enthaltungen gewählt — und knüpft mit dem 2. Vorsitzenden Jürgen Kratz an eine Tradition an: Erfolgreiche Vorstandsgespanne Kratz/Bender gab es schon in den vergangenen Jahrzehnten. Einstimmig zum ersten Geschäftsführer wurde Christian Höhn gewählt, der den Posten als 2. Geschäftsführer an Andrea Donath abtrat. Als Sportwartin und Pressesprecherin wurde Sylvia Warnke im Amt bestätigt. Weiter unbesetzt ist der Posten des ersten Kassenwarts.
Erstmals seit sieben Jahren ist die die Zahl der ASV-Mitglieder unter 1000 gesunken, kurzeitig sogar unter 900, bilanzierte Martin Sträßer in seinem letzten Rechenschaftsbericht. Hatte sich die Zahl der Austritte kaum verändert, waren die Neuzugänge vor allem im Mutter-Kind-Bereich, bei Turnen und Fitness von 191 auf 38 eingebrochen.
Zum einen hole der allgemeine Trend nun auch den ASV ein, analysierte Sträßer, zum anderen bedauerte er einen „Verdrängungswettbewerb“ durch Kitas und Ganztagsschulen: „Wenn ein Kind um 16 Uhr aus der Schule kommt, geht es nicht mehr in den Verein.“
Sträßer beklagte außerdem die mangelnde Bereitschaft zum Engagement in Führungsfunktionen. Wenn auf Dauer kein Kassierer gefunden werde, müsse die Arbeit extern vergeben werden. Einige Abteilungen hätten immer noch keine Leitung, und dass zur Jugendvollversammlung ganze drei Stimmberechtigte erschienen, sei unverständlich.