Auf dieses Café hatte Wülfrath gewartet

Nach der Eröffnung wurde Sandra Löfflers Gastronomie am Heumarkt überrannt. Von den Händlern gab es Blumen.

Foto: Simone Bahrmann

Wülfrath. Ein Café direkt am Heumarkt? Mit dieser Idee hat Sandra Löffler bei der Eröffnung am 28. November 2014 pünktlich zum Herzog-Wilhelm-Markt den Nerv der Wülfrather getroffen. Die 43-Jährige wurde mit ihrem Gastronomiebetrieb an dieser Stelle nicht nur mit offenen Armen empfangen — sie wurde regelrecht überlaufen. „Das Café ist direkt super eingeschlagen. Hier war von Anfang an die Hölle los.“

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Auf eine so positive Resonanz war Löffler zunächst gar nicht vorbereitet und zeigte daher in den ersten acht Wochen kräftezehrenden Einsatz. „Am Anfang hatte ich 17- bis 18-Stunden-Tage. Und das an sieben Tagen die Woche“, berichtet die Wülfratherin. Doch bei aller Anstrengung: Die Freude, dass ihr Café so gut angenommen wurde, habe klar überwogen. Inzwischen wird sie in Vollzeit unterstützt von ihrer Tochter Nice Comel und der Angestellten Nadine Thiele.

Das Café Heumarkt wurde zu dem Magneten, nach dem sich die Fußgängerzone seit langer Zeit gesehnt hat. Löffler berichtet: „Wir haben von den benachbarten Händlern viele Geschenke und Blumen bekommen.“ So ein tolles nachbarschaftliches Verhältnis gebe es eben nur in einem kleinen Städtchen wie Wülfrath.

Mittlerweile hat das Café viele Stammkunden, auch aus den umliegenden Städten wie Velbert, Heiligenhaus oder Wuppertal. Und die Inhaberin kann bestätigen, dass es ihn wirklich gibt: den Wülfrath-Tourismus. So findet offenbar doch eine nicht unerhebliche Zahl von Auswärtigen die Wülfrather Innenstadt und beschränkt den Besuch nicht nur auf den Zeittunnel. „Wir haben im Sommer tatsächlich sehr viele Radfahrer, Wandergruppen und Spaziergänger“, sagt Löffler. „Die Leute von außerhalb sind immer ganz angetan von dem Städtchen. Die Außenstehenden schwärmen manchmal mehr von Wülfrath, als es die Wülfrather tun“, weiß Sandra Löffler.

Um dem Ansturm an sonnigen Tagen gerecht zu werden, erhöht die Inhaberin in der kommenden Saison die Zahl der Außensitzplätze von rund 30 auf bis zu 45.

Der Erfolg des Cafés, an dessen Stelle früher sowohl Büroräume der Stadtwerke als auch ein Schreibwarengeschäft zu finden war, lässt sich nicht nur auf die einfache Formel reduzieren: rechte Zeit, rechter Ort. Das reichhaltige Frühstücksangebot führt die Gäste mit Behagen in den Tag, Naschkatzen bekommen im Sommer mit dem Bio-Eis einer Manufaktur aus Limburg an der Lahn etwas Besonderes geboten und zu späterer Stunde locken regelmäßige Mottoabende. Dann sorgt ein Koch beispielsweise für italienische oder spanische Gaumenfreuden.

Für Löffler, die vorher als Angestellte in einem Konditorei-Betrieb in Mettmann gearbeitet hat, hat sich der mutige Sprung in die Selbstständigkeit gelohnt. Ihr Traum-Café, es steht jetzt in Wülfrath. Löffler sagt: „Ich habe mir das genau so vorgestellt, wie es jetzt ist.“

Das Café Heumarkt hat montags bis freitags von 9 bis 19 Uhr, samstags von 9 bis 18 Uhr und sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Es gibt Gratis-WLan und zwei Spielecken.