Wie harmonieren alte und neue HKS?
Schulleiter Uwe Heidelberg hätte kein Problem mit einem privaten Ableger im gleichen Gebäude. Jedoch sorgt er sich um etwaige Lücken in seinen Klassen.
Neviges. Eine öffentliche Realschule geht, eine private Realschule kommt — alles unter einem Dach. So ist es der Wunsch des neuen Schulträgervereins für die geplante „neue Heinrich-Kölver-Realschule“ (HKS). Morgen sitzen die Organisatoren mit der Stadt zusammen und sprechen über die möglichen Miet-Optionen HKS-Gebäude und Hardenbergschule. „Unser Favorit ist es weiterhin, vor Ort zu bleiben“, sagt Vorstandsmitglied Sandra Böhm.
HKS-Schulleiter Uwe Heidelberg steht dem Vorhaben mit einer gewissen Skepsis gegenüber, da er fürchtet, dass Abwanderungen von auslaufender Schule zur geplanten Privatschule für Probleme führen könnten. Heidelberg: „Wenn uns das Löcher in die Klassen reinhauen würde, dann wäre das schon unschön.“
Die Möglichkeit ergibt sich vor allem für die Mittelstufe. Im kommenden Schuljahr, zu dem die Privatschule bereits starten möchte, wird es fünfte und sechste Klassen an der HKS sowieso nicht mehr geben und bei den Neunern glaubt Heidelberg nicht an einen Wechsel auf den letzten Metern. Allerdings soll mit den restlichen Schülern an der öffentlichen Einrichtung noch ein paar Jahre Schulbetrieb möglich sein. Offiziell ist das Ende für 2020 angesetzt, Heidelberg glaubt an einen regulären Betrieb bis 2018. Er sagt: „Ich würde den Eltern raten, nicht direkt mit allen Klassen einzusteigen und die Schule von unten aufzubauen.“
Der jüngst gegründete Schulträgerverein hat derzeit noch andere Pläne. Böhm: „Wir haben Anmeldungen für die fünfte bis neunte Klasse.“ Es sei zwar ein ehrgeiziges Ziel, man wolle aber direkt mit allen Klassen einsteigen. Aus ihrer Sicht sei es kein Problem, wenn beispielsweise eine Reihe der Schüler aus den siebten Klassen zur Privatschule „überlaufen“. „Das wäre sowieso nur eine Klassenstärke. Dann liefe der Betrieb an der HKS eben nicht mehr dreizügig, sondern zweizügig weiter.“ 110 interessierte Eltern sollen sich bereits vorgemerkt haben.
Mit dem Prinzip zwei Schulen unter einem Dach könnte sich Uwe Heidelberg allerdings anfreunden: „Das kriegen wir hin. Es werden einige Räume frei werden.“ Allerdings müsse die neue Schule ihre eigene Infrastruktur wie etwa ein Sekretariat mitbringen.
Dafür nehmen die Eltern bereits Bewerbungen entgegen. Auch erste Gespräche mit Lehrern laufen. „Wir haben sechs Bewerbungen“, sagt Böhme. Darunter allerdings kein Personal der HKS, wie ursprünglich von den Initiatoren gewünscht. Ein Grund könnte die Sorge der Lehrer davor sein, nach fünf Jahren den Beamtenstatus zu verlieren. „Das war auf jeden Fall für mich ein Grund, warum ich dafür nicht zur Verfügung stehe“, verrät Heidelberg.