Bankstreit: Politik setzt auf Urbanis Verno
Knappe Mehrheit spricht sich gegen die Testbank Cado Levis und für ein anderes Modell aus.
Wülfrath. Cado Levis kennen die meisten Wülfrather. In einer — nicht repräsentativen — Umfrage haben die allermeisten Teilnehmer sich positiv über sie geäußert. Cado Levis ist der Name der Bank, auf der auf dem Heumarkt zur Probe gesessen werden kann.
Trotz bester Bewertungen wird sie bald aus dem Stadtbild verschwinden — und durch Urbanis Verno ersetzt werden. Denn für dieses Modell entschied sich der Ausschuss für Wirtschaftsförderung und Stadtentwicklung (AWS) in einer Kampfabstimmung. 7:6 hieß es schließlich.
Wülfrath ein Fall für die Bankenaufsicht? Auf jeden Fall stand Wülfrath kurz vor einer ausgewachsenen Banken-Krise, nachdem in drei Abstimmungen kein Modell eine Mehrheit gefunden hatte.
Zuvor hatte sich Manfred Hoffmann (SPD) für das Modell „Relax“ ausgesprochen gehabt — eine Bank aus Stahl. Die sei nachhaltiger, merkte er an. In der Abstimmung folgte ihm aber nur Frank Homberg (DLW), nicht einmal seine Genossen. Zu diesem Zeitpunkt war klar: Im Ausschuss setzte die Mehrheit auf eine Holzbank. Aber welche?
Hans-Peter Altmann (FDP) wunderte sich, dass die Verwaltung sich für eine Bank aussprach, die sie den Bürgern nicht zum Probesitzen aufgestellt habe. Das Geld — 720 Euro — hätte sich die Stadt schon leisten sollen.
André Herbes (WG) wunderte sich auch — über dier gesamte Diskussion. „Wieso befragen wir die Bürger überhaupt, wenn deren Meinung doch keine Rolle spielt?“, erinnerte er an die Umfrage.
So blieb seine Fraktion, aber auch die CDU bei ihrer ursprünglichen Position — pro Cado Levis und Bürger-Votum. Diese Bank ist aber deutlich teurer. Und so gab der AWS mit Stimmen von SPD, DLW, Grüne und FDP grünes Licht für Urbanis Verno.
Dieses Modell soll in der Fußgängerzone elfmal aufgestellt werden: sechsmal als Hockerbank, viermal mit Arm- und Rückenlehne und einmal nur mit Rückenlehne.