Geplantes Gesundheitszentrum auf Diakoniegelände geplatzt
Ursprünglich wollte die Diakonie mit einem niederländischen Investor an der Oststraße ein Gesundheitszentrum bauen. Doch von diesem Plan ist man abgerückt.
Velbert. Das Schild ist längst überholt: Auf einer großen Tafel wird der Bau des „Medipoint Velbert“, eines Gesundheitszentrums auf dem Gelände der evangelischen Gemeinde zwischen Koelverstraße, Kurze Straße und Oststraße angekündigt, und auch auf den Internetseiten des niederländischen Investors Kadans Real Estate ist das Projekt noch vertreten.
Doch seit Beginn des Jahres ist die Zusammenarbeit zwischen Diakonischem Werk und den Niederländern beendet, erläutert Werner Starke, Geschäftsführer der Diakonie. Nachdem sich an der Noldestraße der Bau eines weiteren Ärztehauses abgezeichnete — dort wurde vor einigen Tagen mit den Fundamentarbeiten begonnen — war man vom geplanten Gesundheitszentrum an der Oststraße abgerückt.
Stattdessen hatten sich die Partner auf den Entwurf eines neuen Konzeptes mit Schwerpunkt Seniorenwohnungen verständigt. Das blieben die Niederländer jedoch trotz mehrfacher Nachfrage schuldig, so dass sich die Diakonie zur Trennung entschloss. Jetzt wird mit einem Investor aus der Region geplant, dessen Namen Starke aber mit Blick auf die laufenden Verhandlungen noch nicht nennen wollte.
Vorgesehen ist, der evangelischen Gemeinde die beiden alten Villen Kurze Straße 5 (das einstige Pastorat, heute Sitz der Diakonie) und Nr. 7 (das seit rund einem Jahr leerstehende CVJM-Haus) sowie das benachbarte Gemeindeverwaltungsgebäude an der Oststraße abzukaufen.
Die beiden Häuser an der Kurze Straße sollen umgebaut werden: „Wir bleiben an diesem Standort und wollen hier Dienste zentralisieren“, erläutert Starke. Das alte Gemeindezentrum soll Seniorenwohnungen weichen, in denen die Diakonie — wie bereits vor drei Jahren in Neviges geschehen und in Heiligenhaus geplant — eine Wohngemeinschaft für Demenzkranke einrichten möchte.
Zeitgleich treibt die Kirchengemeinde den Bau eines neuen Gemeindezentrums neben der Christuskirche voran: „Es wird nicht ganz so aussehen wie ursprünglich vorgesehen. Die Grundidee bleibt, die Lage bleibt, aber die Form wird etwas kleiner ausfallen“, erläutert Hartmut Scheidt, erst am Montag im Amt bestätigter Vorsitzender des Presbyteriums.
So wurde der Gemeindesaal neu konzipiert. Statt eines großen Saales, der in kleinere Abteilungen aufgeteilt werden kann, hat man sich für kleinere Räume entschieden, die nur bei Bedarf zu einem großen Raum zusammengeschaltet werden: „Der Normalfall ist, dass hauptsächlich die kleineren Einheiten benötigt werden.“
Nicht zuletzt durch die eingesparte Raumhöhe werde der Bau deutlich günstiger. War das Projekt anfangs mit über zwei Millionen Euro veranschlagt, rechne man nun mit 1,7 bis 1,8 Millionen: „Das ist finanzierbar“, so Scheidt. Zurzeit laufe die Feinabstimmung der Planung. Den Bauantrag will man noch vor den Sommerferien einreichen, hofft auf einen Baubeginn im Herbst: „Wir wollen so schnell wie möglich anfangen.“