Velbert Bei der täglichen Zubereitung des Essens lässt sich effektiv Energie einsparen

Velbert · (HBA) „Energieeinsparung ist auch in der Küche möglich“, weiß Viviane Pape. Die Klimaschutzmanagerin der Stadt Velbert gibt in diesem Zusammenhang Tipps, wie durch ein klimabewusstes Verhalten gleichzeitig Geld eingespart werden kann.

Viviane Pape ist Klimaschutzmanagerin der Stadt.

Foto: Ulrich bangert/Ulrich Bangert

„Schon bei der täglichen Zubereitung unserer Mahlzeiten können wir effektiv Energie in der Küche einsparen“, so Pape und ergänzt: „Vor allem Tiefkühlprodukte haben eine schlechte CO2-Bilanz und sind häufig aufwendig verpackt. Daher ist es am sinnvollsten, regionale und frische Produkte zu kaufen. Ist dies nicht möglich, sollte man zumindest auf die Verpackung achten.“

Papierverpackungen sind in der Herstellung und beim Recycling deutlich effizienter als beispielsweise Plastik. Zudem kann bei der Zubereitung von Speisen der Kohlendioxid-Verbrauch minimiert werden. Allein ein passender Deckel auf dem Kochtopf verkürzt die Kochzeit und spart gleichzeitig Energie ein. Damit können bis zu 40 Kilogramm CO2 pro Jahr eingespart werden.

„Um den Energieverbrauch gering zu halten, ist ein Induktionsherd am effizientesten. Die zugeführte Wärmemenge ist zielgerichtet und lässt sich sehr gut regulieren“, erklärt Pape. Generell gilt bei jedem Herd die Wahl der richtigen Topfgröße. Der sollte so groß wie die Herdplatte sein. Schon bei einem Größenunterschied von ein bis zwei Zentimetern gehe etwa 20 Prozent der Wärme in die Luft verloren. Schnellkochtöpfe seien ebenfalls eine gute Hilfe zum Energiesparen, da sie besonders dicht abschließen. Bis zu 70 Prozent Kochzeit und bis zu 60 Prozent Strom kann dabei eingespart werden.

Auch beim Backen sorgt ein klimabewusstes Verhalten für weniger Energieverbrauch. Aufgrund der zirkulierenden Luft verteilt sich die Wärme im Ofen bei der Nutzung der Umluft-Funktion deutlich effizienter. Dadurch können zudem eine geringere Temperatur und mehrere Bleche gleichzeitig genutzt werden. Dagegen sollte das Vorheizen gut überlegt sein und ist nicht bei vielen Gerichten notwendig. Ebenso kann der Backofen bereits vor abgelaufener Zeit ausgeschaltet werden, da die Wärme noch längere Zeit erhalten bleibt. Die Ofentür dagegen sollte möglichst nicht häufig geöffnet werden, damit keine Wärme und damit Energie verloren geht.

Und weil Kühl- und Gefriergeräte im Haushalt mit zu den größten Stromverbrauchern zählen, hat die Koordinierungsstelle Klimaschutz im Familienplaner der Stadt Velbert jüngst auf den richtigen Umgang mit diesen Geräten hingewiesen.

Alte, ineffiziente Kühlgeräte verbrauchen zum Teil mehr als dreimal so viel Strom wie Kühlschränke der Effizienzklasse „A+++“. Ein energiebewusstes Verhalten kann den Stromverbrauch senken, aber auch eine Neuanschaffung bietet oft ein hohes Sparpotential. Der Stromverbrauch eines mittelgroßen, stromeffizienten Kühlschranks beträgt durchschnittlich 90 Kilowattstunden (kWh) im Jahr, ein alter Kühlschrank, zum Beispiel aus dem Jahr 2002, verbraucht im gleichen Zeitraum hingegen bis zu 330 kWh Strom. Die Kosten für den Strom machen das Ergebnis noch deutlicher: 29,70 Euro im Vergleich zu 108,90 Euro pro Jahr.

„Durch die geringeren Stromkosten amortisiert sich der Kaufpreis eines neuen Gerätes mit A+++ innerhalb weniger Jahre. Und es wirkt sich nicht nur positiv auf die Haushaltskasse aus, denn es wird auch viel CO2 vermieden und so zu einem besseren Klima und mehr Gesundheit beigetragen“, so Anja Hertel von der Koordinierungsstelle Klimaschutz der Stadt Velbert. Zwischen dem alten Gerät und einem stromsparenden Kühlschrank liegt die Differenz des CO2-Ausstoßes bei 100 Kilogramm Kohlendioxid.

Der Kühlschrank sollte nicht zu kalt eingestellt sein. In der Regel ist eine Innentemperatur von plus sieben Grad Celsius ausreichend, beim Gefrierschrank sind es minus 18 Grad Celsius. Die Tür der Geräte sollte nur so kurz wie möglich geöffnet werden. Eine übersichtliche Sortierung der Lebensmittel kann dabei hilfreich sein. Die Klimaschützer weisen zudem darauf hin, dass warme oder heiße Speisen nicht in den Kühlschrank gehören, da sie für einen höheren Stromverbrauch sorgen und gleichzeitig durch Feuchtigkeit die Innenwände des Kühlschranks vereisen. Beispielsweise kann eine Eisschicht von fünf Millimetern den Energieverbrauch schon um 30 Prozent steigern.