Neviges Die Asche weicht Kunstrasen - im Herbst geht es auf der  neuen Anlage Siepen los

Neviges · Von dem Projekt profitieren die Sportfreunde Siepen sowie alle Freizeitsportler.

Die Sonne blitzt auf dem Spaten, mit dem Bürgermeister Dirk Lukrafka den ersten Stich für den neuen Sportplatz setzt.

Foto: Ulrich Bangert

Die Märzsonne brach durch die Wolken und spiegelte sich in den glänzend neuen Spaten, mit denen am gestrigen Donnerstag Bürgermeister Dirk Lukrafka und Martin Schwarz, der Vorsitzende des Ausschusses für Kultur- und Sportförderung, den symbolischen ersten Spatenstich für die Muiltifunktionsanlage im Siepen vollzogen.

Noch vor wenigen Jahren schien das Aus des Sportplatzes besiegelt zu sein: Den Sportfreunden Siepen blieben die Fußballer aus, weil keiner mehr auf dem Ascheplatz spielen wollte. Politik und Verwaltung waren nicht bereit, in die Anlage aus den 80er Jahren zu investieren. „Oft holt uns die Realität ein: Lange Zeit rechnete Velbert mit weniger Kindern und Jugendlichen, dann setzte eine positive Entwicklung ein“, so Bürgermeister Dirk Lukrafka. „Schließlich kam das Förderprogramm für Sportstätten. Eine Superchance, da haben wir Glück gehabt, da rein zu kommen. Das geschah alles in ganz kurzer Zeit.“

LED-Flutlicht leuchtet über
107 mal 67 Meter Kunstrasen

Im Dezember kam die Förderzusage. Von den 1,26 Millionen Euro werden 750 000 Euro durch den Bund und das Land finanziert. Von der neuen Anlage mit der 107 mal 67 Meter großen Kunstrasenfläche profitieren die Sportfreunde Siepen: „Zur Fertigstellung haben  wir bereits eine Bambini-Mannschaft, nur aus den Kinder B der Mitgliederfamilien“, beschreibt Tim Zimmermann, der Geschäftsführer der Sportfreunde, die enorme Nachfrage. „Komplette Jugendmannschaften wollen demnächst hier trainieren und spielen. Viele kommen aus dem Siepen, die bisher zum SC oder zur Union fahren mussten.“

Damit in der dunklen Jahreszeit bis spät in die Nacht hinein gespielt werden kann, wird zum ersten Mal eine LED-Flutlichtanlage in Velbert verbaut. „Noch vor zwei Jahren waren die nicht wirtschaftlich, da hat sich unheimlich viel getan“, berichtet Tobias Knoll vom Planungsbüro Geo 3, der bei seinen ersten Besichtigungen der Anlage von deren Popularität überrascht war: „Wahnsinn, was hier los ist. Hier waren immer Leute da, die ihre Runden drehten.“

Das können die Freizeitsportler nach der Neugestaltung noch viel besser: Rund um das Spielfeld zieht sich eine 450 Meter lange Laufbahn, die für die zusätzliche Herausforderung über einen Abzweig mit Rampe und Treppen verfügen wird. Hinzu kommen acht neue Outdoorsportgeräte wie Reck, Gewichtheben und Klimmzugstangen. Die können auch in den Abendstunden genutzt werden. „Die Sportler schalten die Beleuchtung von Joggingbahn und Fitnessbereich selbst ein,“ kündigt Tobias Knoll an.

Die alten Tore sind verschwunden, seit Tagen wird die ungeliebte Asche auf Lastwagen gekippt und abgefahren. „Nächste Woche beginnen die Kanalarbeiten, dann kommen die alten Flutlichtmasten weg“, beschreibt Axel Wieneke die nächsten Schritte. Der Projektleiter der Kultur- und Veranstaltungsbetriebe rechnet damit, dass Ende September die gesamte Anlage fertig ist.

Der Spielplatz kann übrigens weiter genutzt werden. „Ursprünglich wollten wir den während der Bauphase sperren. Aber nachdem wir gesehen haben, wie beliebt der ist, haben wir uns dazu entschieden, ihn einzuhausen“, so Planer Tobias Knoll. Während Tim Zimmermann den Zustand der Umkleideräume noch für gut hält, werden sich die Sportfreunde um das Vereinsheim kümmern. „Dem sieht man die 30 Jahre schon an.“ Eine Gaststätte ist nicht angedacht: „Wir haben keine Konzession, außerdem brauchen wir einen Jugendraum, dass kann man nicht in einer Kneipe machen.“