Velbert Berufskolleg Bleibergquelle stellt sich vor
Velbert. · Beim Tag der offenen Tür unter Coronabedingungen kamen mehr Besucher als erwartet in die Bildungseinrichtung.
Zwar schränkt der Pandemie-bedingte Teil-Lockdown das Leben seit Montag wieder gewaltig ein, aber die Welt bleibt nicht stehen. Jugendliche, die im Sommer den ersten Teil ihrer Schullaufbahn abschließen, entscheiden in den nächsten Wochen über ihre berufliche Zukunft: Die Schule fortsetzen? Ausbildung oder Studium? Mit einem Tag der offenen Tür unter dem Motto „School’s out – und dann?“ gab das Berufskolleg Bleibergquelle jetzt Orientierungshilfen und informierte über weiterführende Schulabschlüsse bis zum Abitur, über Ausbildungs- und Studiengänge im Bereich Gesundheit und Soziales.
In den vergangenen Jahren war die Veranstaltung ein fröhliches Familienfest der Schulgemeinde, mit zahlreichen Aktionen, Kaffee, Kuchen, Leckerem vom Grill. Daran ist nun nicht zu denken, das Angebot ist auf nackte Information reduziert. So gibt es nur einen Eingang über den Schulhof, Besucher müssen sich zunächst in die vorbereiteten Listen eintragen – Maskenpflicht versteht sich von allein. Schülerscouts geleiten die Gäste zu den gewünschten Vorträgen über die verschiedenen Bildungsgänge.
Die acht Vortragsräume sind über das ganze Gebäude verteilt: Abstand wird groß geschrieben, Begegnungen der Gäste sind auf eine Minimum reduziert. Hinaus geht es im Einbahnverkehr durch einen der zahlreichen Ausgänge. Die oberste Devise lautet: „Was ist verantwortbar?“, erläutert Schulleiter Dr. Ludwig Wenzel das Hygiene-Konzept. So sitzen die Besucher weit verteilt im gut durchlüfteten Klassenraum, als Lehrer Gerrit Herbers über den Erwerb der Fachoberschulreife referiert.
Joanna Goldmann möchte nach dem Realschulabschluss Erzieherin werden und hat sich mit Mutter Andrea zuvor über das berufliche Gymnasium des Kollegs informiert. Die 15-Jährige ist begeistert von den Präsentationen: „Das war höchst informativ“, findet auch ihre Mutter. Die beiden Nevigeserinnen wollen „jetzt erst einmal alles sacken lassen“, das Anmeldeformular haben sie aber schon eingesteckt.
Einen Schritt weiter ist Jeanette Fritzsche: Die 17-Jährige absolviert am Berufskolleg das letzte Jahr auf dem Weg zum Fachabitur und informiert sich nun in der Aula bei Lehrerin Andrea Sander über die Ausbildung zur Erzieherin: „Ich arbeite gern mit Kindern, und ich möchte meine kreativen Fähigkeiten gern in den Beruf einfließen lassen“, berichtet die junge Nevigeserin. Vor dem Termin in der Aula hat sie mit ihren Mitschülerinnen Lynn-Sophie Lockmann und Lisa Marie Möller bei einem anderen Vortrag Fragen von Jugendlichen, die sich für die Angebote des Kollegs interessieren, aus Schülersicht beantwortet.
Auch Sarah Bietz hat bei der Vorstellung der Bildungsgänge mitgewirkt. Wenzel lobt das Engagement der Schülersprecherin auch im Rahmen der Corona-Prävention: „Die Schülerinnen und Schüler hatten im Sommer nach Aufhebung der Maskenpflicht weiterhin Masken im Unterricht getragen“, berichtet der Schulleiter. „Es ist zwar anstrengend und die Konzentration lässt schneller nach, aber mit viel Lüften und kleinen Pausen geht es“, sagt Bietz: „Viele von uns haben Verwandte, die zur Risikogruppe gehören“, begründet sie die von allen getragene Entscheidung. Daneben sind Klassen umgezogen – in die Turnhalle, in den Kirchsaal – und haben separate Pausenbereiche eingerichtet, um eine Durchmischung bestmöglich zu vermeiden: „Wir hatten bisher noch keinen Corona-Fall im Haus“, freut sich Wenzel über das erfolgreiche Hygienekonzept.
Das Berufkolleg setzt
auf hybriden Unterricht
Trotzdem baut das Kolleg für den Fall vor, dass Teile der Schülerschaft in Quarantäne geraten: Mittels der wandgroßen Presenter in den Klassenräumen und dem Zuschalten fehlender Schüler per Videokonferenz soll es hybriden Unterricht geben – live und gleichzeitig wie für die in der Schule Anwesenden.
Am Ende des Tages zieht der stellvertretende Schulleiter Martin Drüeke anhand der Anwesenheitslisten eine positive Bilanz – 150 Besucher waren in vier Stunden zu Gast: „Das ist natürlich deutlich weniger als vor Corona, aber erheblich mehr, als wir erhofft hatten.“