Velbert Galerie-Besuch ist weiter möglich

Langenberg · Für die Galeristin Doris Stevermüer ist es gerade jetzt wichtig, Künstler zu unterstützen.

Die Galerie 23 bietet Raum für zeitgenössische Kunst.

Foto: Doris Stevemüer/Stevemüer

Museen können aufgrund der Bestimmungen der Corona-Schutzverordnung derzeit nicht besucht werden – Galerien schon. „Und es geht weiter“, freut sich beispielsweise Doris Stevermüer, die seit 2011 auf 200 Quadratmetren und über drei Etagen mit den elf Räumen ihrer Galerie 23 einen Ort für zeitgenössische Kunst in ihrem Haus aus dem Jahr 1912 an der Frohnstraße 3 bietet. „Wir dürfen als ein Unternehmen des Gewerbes die Türen unserer Galerie öffnen, aber keine neue Ausstellung eröffnen. Vernissagen sind verboten. Aber wir haben mehr als 100 Exponate im Angebot“, sagt die gelernte Industriekauffrau mit fotojournalistischer Erfahrung, Jahrgang 1959. Im Jahr 2008 schloss sie ihr Studium als Kunsthistorikern an der Ruhr-Universität Bochum ab.

Arbeiten von Künstlern
aus der Reginn

Ausgestellt werden etwa Arbeiten von Nina Koch, Jems Robert Koko Bi, Evangelos Koukouwitakis, Bernhard Kucken, Anett Münnich, Helmut Büchter, Edith Oellers, Tati Strombach-Becher, Stephan Preuss und Peter von Malotki (1943-2016). „Es gibt für jeden etwas, angefangen mit Drucken, die 20 oder 25 Euro kosten, bis hin zu Bildhauerei aus dem vor zwei Jahren eröffneten Skulpturengarten, die auch für einen fünfstelligen Betrag zu haben sind, und alles ist regional, die Galerie sowie die Künstler“, sagt Doris Stevermüer. Die Kreativen leben und arbeiten beispielsweise wie der aus Griechenland stammende Fotokünstler Evangelos Koukouwitakis in Duisburg, oder kommen wie Tati Strombach-Becher und Stephan Preuss aus Wuppertal. Die Bildhauerin Nina Koch findet den weg von Düsseldorf nach Velbert-Langenberg, der an der Elfenbeinküste geborene Jems Robert Koko Bi von Essen.

Im Skulpturengarten sind Werke von Catalin Badarau, Armin Baumgarten, Jems Robert KokoBi, Nina Koch, Axel Kreiser, Bernhard Kucken und Franz Küsters zu sehen

„In den vergangenen Tagen haben wir schon gemerkt, das Interesse an Kunst ist weiter da, aber viele haben Angst Ausstellungsräume zu besuchen. Der Neanderlandsteig vor unserer Galerie-Tür war bei dem schönen, milden Wetter voll mit Wanderern, doch nur wenige kommen zu uns“, so Stevermüer. Dies sei aus Sicht der Künstler besonders bedauerlich. Nur die wenigstens könnten vom Verkauf ihrer Kunstwerke leben, die die Galeristin in Kommission anbietet. „Doch auch ihre Mal- oder Bildhauerkurse müssen zurzeit ruhen und wenn dann die Partnerin auch noch Musikerin ist, dann wird es finanziell ganz schnell für beide eng. Da ist schon der Kauf eines kleinen Druckes ein gutes Werk“, erklärt Doris Stevermüer, die froh ist, dass ihre Galerie im Eigentum untergebracht ist. „Eine Miete könnten wir derzeit nicht tragen.“ Sie glaubt, dass die Corona-Einschränkungen nicht Ende des Monats aufgehoben werden können: „Ich hoffe, im Februar/März geht wieder etwas“, sagt Stevermüer. Bis dahin fallen alle weiteren Veranstaltungen aus, in die vor allem viel Zeit für die Planung investiert wurde. So wird der Vortrag der Kunsthistorikern Marie-Christine Schoel über die Künstlerin des abstrakten Expressionismus Lee Krasser bis auf Weiteres verschoben.

Vorerst ist die Galerie 23 samstags von 11 bis 13 Uhr sowie sonntags zwischen 13 und 15 Uhr geöffnet. Darüber hinaus können Besuche unter Telefon 02052/925 83 63 oder 02052/47 58 vereinbart werden, auch für die Weihnachtszeit.