Auf 160 Seiten zeichnet Bolz durch die Gegenüberstellung vieler markanter Ecken und Winkel mit Fotos, die vor Jahrzehnten, teilweise vor mehr als hundert Jahren aufgenommen wurden, und aktuellen Abbildungen einen Bilderbogen der Stadtentwicklung. Dazu bedarf es keiner großen Texte, die Fotos sprechen für sich: „Es sind viele gute Bücher über die Geschichte Velberts geschrieben worden“, erklärt Bolz, warum es zu jedem Bild nur eine kurze Erläuterung gibt.

Viele Gebäude, die das einstige Straßendorf mit der Friedrichstraße als Hauptachse prägten, sind heute verschwunden: „In den siebziger Jahren gab es noch zahlreiche Gießereien mitten in der Stadt“, erinnert Bolz zum Beispiel an ein bedeutendes Standbein der Velberter Wirtschaft. Etwa die Firma Beer: Sie war einst an der Friedrich-Ebert-Straße beheimatet — heute steht dort das Finanzamt.

Wobei das aktuelle Foto mit der Bushaltestelle auch schon Vergangenheit ist — der Abschnitt zwischen Post- und Nedderstraße wird gerade umgebaut, weil gegenüber vom Finanzamt der Zentrale Omnibus-Bahnhof entsteht.

Ein Adressbuch aus dem Jahr 1941 habe einst sein Interesse für die Geschichte der Schloßstadt geweckt, berichtet der gebürtige Velberter. Als langjähriges Mitglied im Planungsausschuss hatte der 66-jährige selbstständige Unternehmensberater zudem maßgeblich Anteil an der Stadtentwicklung.

Die Idee zum ersten Buch entstand durch die Bildvorträge, die Bolz, oft gemeinsam mit Horst Borrmann und Siegfried Wieseke, vor Vereinen gehalten hatte.

Wieseke hat auch viele der aktuellen Bilder beigesteuert, während die alten Fotos von Postkarten oder aus Archiven stammen, aber auch aus Privatbesitz zur Verfügung gestellt wurden: „Ich könnte inzwischen vier Bücher herausgeben“, sagt Bolz, der aber kein weiteres Buch über Velbert-Mitte geplant hat: „Vielleicht kommt noch eines über Langenberg und Neviges.“