Buckelpiste ärgert Anwohner
Die Dauerbaustelle im Quartier Bogenstraße stellt die Geduld der Nachbarschaft auf die Langzeitprobe.
Wer in diesen Tagen über die Jacob-Lüneschloß-Straße fährt, sollte besser keinen Kaffee im Auto transportieren. Die Schlaglöcher und die fehlende Asphaltdecke schütteln jedes Auto ordentlich durch. Da bleibt kein Heißgetränk im Becher.
„Steine fliegen durch die Gegend, Kanaldeckel stehen hoch. Da knallt man dann mit den Autoreifen gegen“, berichtet Anwohnerin Monika Schlinghoff.
Den Betroffenen reicht es jetzt. Seit fast einem Jahr müssen sie mit einer völlig desolaten Straße vorliebnehmen, da Technische Betriebe (TBV) und Stadtwerke das Quartier auf links drehen: Gas-, Wasser-, Stromleitungen, die Straßendecke, die Kanäle — alles muss erneuert werden. Vor 2017 ist laut TBV kein Ende in Sicht.
Die Siedlergemeinschaft Im Holz hat sich bereits im Bezirksausschuss Neviges beschwert. Auch Monika Schlinghoff trug dort ihre Erfahrungen vor, doch viel Hoffnung auf Besserung hat sie nicht. „Man kann ja mit Gott und der Welt reden, es passiert ja nix“, sagt sie.
So habe sie etwa die Bauarbeiter vor Ort schon auf größere Schlaglöcher angesprochen. „Die sind auch sehr nett und schließen die Löcher immer direkt. Nur: Lange hält das nicht.“
Bernhard Wieneck, Geschäftsbereichsleiter bei den TBV, kann den Ärger der Anwohner verstehen. Doch er sagt auch: „Das sind Dinge, die im Baustellenbetrieb üblich sind.“ Es sei normal, dass es kleine „Komfort-Einbuße“ gebe. In Sachen Schlaglöcher habe man jedoch sofort gehandelt und das Bauunternehmen angewiesen, diese direkt zu beseitigen.
Laut Technischen Betrieben soll der erste Teilabschnitt der Baustelle in diesem Herbst fertig sein — wenn alles gut läuft. Danach ist das Erschließungsgebiet Jahnstraße an der Reihe, bevor der nächste große Bauabschnitt im Quartier ansteht.
Doch zumindest die provisorische Fahrbahndecke sollte dann Geschichte sein. Bis dahin müssen Monika Schlinghoff und ihre Nachbarn weiter mit der Buckelpiste leben. Sie sagt: „Wer zahlt denn am Ende unsere Autos? Keiner.“