Bürgermeisterin Panke: „Substanz schafft Mehrheiten“
Bürgermeisterin Claudia Panke will sich in den kommenden Jahren auch den Themen widmen, die in ihrer ersten Amtszeit zu kurz gekommen sind: Kultur und Sport.
Wülfrath. „So ein Ergebnis gibt natürlich Rückenwind. Ich verstehe das als bestätigung, aber auch als Auftrag“, sagt Bürgermeisterin Claudia Panke. Im WZ-Interview schaut sie aber nicht groß auf ihren noch frischen Wiederwahlerfolg zurück, sondern skizziert Themen, die sie angehen will. So hat sie die Idee einer Mehrzweckhalle noch nicht aufgegeben.
Frau Panke, eine breite Mehrheit bei der Wahl, eine große Unterstützung im Rat: Kann eine zweite Amtszeit entspannter starten?
Claudia Panke: Ja, es ist ein gutes Gefühl. Und ich muss mich ja nicht einarbeiten. Wir — Verwaltung und Rat — können uns sofort mit den Themen befassen. Aber ehrlich: Wirklich locker bin ich aktuell nicht. Im Gegenteil.
Und das liegt woran?
Panke: An dieser unmöglichen Situation an der Realschule, dass Eltern nicht wissen, wo ihre Kinder im neuen Schuljahr zur Schule gehen können. Das bringt mich echt in Wallung. Diese Ignoranz seitens des Landes ist untragbar. Wie weit sind die in Düsseldorf von den Bürgern entfernt? Ich werde jetzt mal Kontakt zum für uns zuständigen Landtagsabgeordneten aufnehmen.
Diese Diskussion ist nicht gut für den Schulstandort.
Panke: Richtig. Die Leiter von Sekundar- und Realschule sind so engagiert und wollen etwas bewegen. Aber sie werden von oben behindert.
Wie sehr wird im neuen Rat Ihre Qualität als Moderatorin gefragt sein?
Panke: Nicht mehr als vorher auch. Wenn sachlich diskutiert wird, ist das problemlos. Substanz schafft Mehrheiten.
Was sind denn die umstrittenen Themen?
Panke: So viele sind das gar nicht. Die künftige Nutzung der Hauptschule zum Beispiel. Dass dort ein Bildungszentrum entstehen soll, ist unstrittig. Nur, was soll da rein? Das muss erörtert werden. Oder das Bahnhofs-Areal: Gewerbe oder Wohnungsbau?
Wie ist da Ihre Haltung?
Panke: Eindeutig eine gewerbliche Nutzung.
Was sind denn die Themen, die aus Ihrer Sicht in Ihrer ersten Amtszeit zu kurz gekommen sind?
Panke: Ganz klar Kultur und Sport.
Was heißt es im Detail?
Panke: Wir müssen mehr die Kulturtreibenden und deren Interessen in den Blick nehmen. Ein erster Schritt ist es, dass Gelände des Zeittunnels als kulturelle Spielfläche zu erhalten.
Aber den Vereinen wie Chören fehlt es an einer Halle.
Panke: Ich weiß. Und ich habe die Idee einer Mehrzweckhalle auf dem ehemaligen Bunker-Gelände an der Goethestraße nicht aufgegeben. Vielleicht ist da in Partnerschaft etwas zu realisieren. Doch — mit einem Partner könnte eine Halle gelingen. Warum auch nicht?!
Ein ganz anderes Thema: Wie steht es um die „Baustelle GWG“?
Panke: Geschäftsführer Pulido scheidet Ende September aus. Die Stelle für die Nachfolge ist ausgeschrieben. Es gibt viele Bewerber. Jezt finden bald die Gespräche statt.