Burgerbrater: Pläne werden konkret

Noch liegt der Lärmbericht, von dem eine Ansiedlung an der Wilhelmstraße abhängt, aber nicht vor.

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Die Verwandlung der Automeile an der Wilhelmstraße gewinnt Konturen. Die gelben Zapfsäulen der neuen Jet-Tankstelle sind bereits weithin sichtbar und sprudeln auch schon Sprit. Künftig könnten Autofahrer gleich nebenan auch die eigenen Energiespeicher wieder auffüllen. Die Ansiedlung der amerikanischen Fast-Food-Kette Mc Donald‘s konkretisiert sich.

Das entscheidende Lärmgutachten ist zwar noch in Arbeit, doch es zeichnet sich bereits eine positive Tendenz ab. „Derzeit sieht es so aus, dass es eine Lösung des Problems gibt. Abschließend können wir das erst beurteilen, sobald das Gutachten vorliegt. Darin fehlen nur noch Modifizierungen“, sagt Christiane Singh.

Die Planungsdezernentin geht davon aus, dass der Ansiedlung eines MC-Drive Restaurants grundsätzlich nichts im Wege steht. „Das Verfahren läuft sehr gut und wir rechnen auch nicht mit Widerstand. Es sehen eigentlich alle positiv, dass die Wilhelmstraße in diesem Bereich neu belebt wird.“

Entscheidend für den Investor ist die Genehmigung des Restaurant-Betriebes rund um die Uhr. Die Möglichkeit, den Wülfrathern auch mitten in der Nacht noch Hamburger und Kaltgetränke verkaufen zu können, ist für den amerikanischen Konzern die Voraussetzung für eine Ansiedlung. „Das betrifft vor allem die Wochenenden, doch selbst wenn die Öffnungszeiten nur eine halbe Stunde über 22 Uhr hinausgehen, müssen wir planerisch einen 24-Stunden-Betrieb genehmigen“, betont Christiane Singh. Für die Nachtstunden gelten deutlich strengere Lärmschutzregeln.

Christiane Singh, Planungsdezernentin

Die Stadt hat das Areal bereits von einem reinen in ein allgemeines Wohngebiet umgewidmet und mit dieser Entscheidung den Weg zu einer gemischten Bebauung aus Wohnen und Gewerbe geebnet. Neubauten wie die Mc Donald’s-Filiale an der Ecke Wilhelmstraße/Tönisheider Straße müssten sich jedoch an die vorgeschriebenen Grenzwerte halten. „Gesundes Wohnen muss dort noch möglich sein“, sagt Christiane Singh. Sofern das Gutachten dies jedoch bestätigt, gebe es keinen Grund, der Ansiedlung die Genehmigung zu verweigern.

Der Fahrplan dafür steht bereits. Sobald die Unterlagen vollständig sind, bekommen die entsprechenden Ausschüsse sie zur Beratung vorgelegt. „Sie könnten die zweite Offenlegung im Oktober beschließen. Die könnte frühestens im November erfolgen, so dass der Bauantrag zum Ende des Jahres eingereicht werden könnte“, sagt die Dezernentin.

Der erste Spatenstich würde dann erst im nächsten Jahr erfolgen. Da das Grundstück grundsätzlich baureif ist, könnten Burger-Begeisterte möglicherweise schon 2016 ihre ersten Buletten zwischen zwei Brötchenhälften verspeisen.

Der Grundstückseigentümer Michael Thiel bemüht sich seit geraumer Zeit einen Käufer für das 3000 Quadratmeter große Areal zu finden. Dem Ford-Händler gehören entlang der Automeile mehrere Areale in verschiedener Größe. Er hatte sein Traditionsunternehmen 1947 gegründet. Rund um seinen Fahrzeughandel entstanden in den folgenden Jahren entlang der Wilhelmstraße Verwaltungsgebäude, Werkstätten und Verkaufsräume.

Inzwischen hat sich das Unternehmen jedoch deutlich verkleinert und kooperiert seit dem vergangenen Jahr mit dem Autohaus Jungmann an der Wilhelmstraße 30. Aus dieser Entwicklung resultiert der Wunsch von Michael Thiel, seine Eigentumsverhältnisse neu zu ordnen.

Ein Discounter hatte bereits vor einigen Jahren Interesse an dem nun zum Verkauf stehenden Gelände gezeigt. Doch diese Pläne hatten zu heftigen Diskussionen geführt und waren schließlich nicht verwirklicht worden. Der neue Vorstoß der Fast-Food-Kette scheint dagegen auf eine breite Zustimmung zu stoßen und gute Chancen auf eine Realisierung zu haben.