Clown Pepe bringt Nikolausfest in Schwung
In der Kulturkirche trafen sich Flüchtlingsfamilien zu einer Adventsfeier für Kinder.
Wülfrath. Die erste Adventskerze ist angezündet, die ersten Türchen im Adventskalender geöffnet. Weihnachten rückt immer näher. Bald steht auch schon der Nikolaus vor der Tür. Deshalb wurde am vergangenen Freitag in der Kulturkirche das traditionelle Adventskinderfest für Flüchtlingskinder aller Glaubensrichtungen gefeiert. Dabei soll es nicht um die traditionellen Bräuche der christlichen Religion gehen. Die Familien stammen vor allem aus Syrien und Afghanistan, aber auch aus Eritrea und Ghana.
Organisiert wurde das Fest von der Kirchengemeinde der Kulturkirche, der Wülfrather Flüchtlingshilfe INGA und den Stadtlotsen. Dank finanzieller Hilfe von der Stiftung „Kinder stärken“ konnte so ein vorweihnachtlicher Nachmittag mit vielen Kindern, ihren Familien und verschiedenen Kulturen und Sprachen auf die Beine gestellt werden.
Etwa 70 Kinder hatten sich im Vorfeld zusammen mit ihren Familien angekündigt — dementsprechend voll wurde es in der Kulturkirche. Zudem waren zwei höchstprominente Gäste eingeladen: Clown Pepe sorgte mit seinen Tricks und Späßen für große Freude — und das ist es ja, worum es an Weihnachten gehen soll.
Außerdem kündigte sich dann auch noch der Nikolaus an. So wurde die christliche Tradition doch nicht komplett außen vor gelassen. Für jedes Kind hatte der Bischof ein kleines Geschenk und ein Friedenslicht mitgebracht.
Solche Veranstaltungen sind sehr wichtig für die Wülfrather Gemeinschaft und die Flüchtlingsarbeit. Das weiß auch Annemarie Lüderitz von der INGA-Flüchtlingshilfe, die sich seit Jahren um die Flüchtlinge in der Kalkstadt kümmert. „Wir wollen einfach, dass die Kinder gemeinsam etwas ganz Fröhliches erleben“, so Lüderitz. Herumgesprochen habe sich die Feier auf unterschiedliche Weise. Lehrer haben in ihren Deutschkursen davon berichtet, Schilder wurden aufgehängt und Flyer in den Heimen verteilt. So konnten viele Familien für die Feier begeistert werden. Mittlerweile seien viele Flüchtlingsfamilien umgezogen in Wohnungen und raus aus den Heimen. Das mache es schwieriger, sich regelmäßig gemeinsam zu treffen. „Früher gab es noch ein monatliches Treffen, an dem wir uns alle austauschen konnten“, so die Flüchtlingshelferin. Das gibt es nun nicht mehr. „Es bräuchte eigentlich wieder einen zentralen Treffpunkt, das ist schade.“
Weihnachten geht über die Kulturen und Religionen hinaus. Denn Weihnachten bedeutet mehr als die Geschichte von Jesus oder christliche Bräuche. Es geht vor allem um Gemeinschaft, und die wurde in der Kulturkirche gefeiert.