Wülfrath Coronavirus schränkt das Leben weiter ein
Wülfrath · Der Krisenstab der Stadtverwaltung passt ihre Allgemeinverfügung den ständig wechselnden Bedingungen an. Konkreter und damit verständlicher werden die nun in der Stadt gültigen Beschränkungen.
. Die Verwaltung sitzt täglich im Rahmen des Krisenstabes zusammen, um mit der rapiden Entwicklung in Sachen Coronavirus schrittzuhalten. Dazu gehören ständige Aktualisierungen der Erlasse und Verfügungen der schwarz-gelben Landesregierung. „Das Land verfeinert den Erlass zu weiteren kontaktreduzierenden Maßnahmen immer mehr, daher passt die Stadt Wülfrath ihre Allgemeinverfügung mit den für alle geltenden Regeln weiter an“, beginnt die jüngste Stellungnahme der Verwaltung. „Im Minutentakt erhalten wir Hinweise, Erlasse, Weisungen, Lageberichte, Mitteilungen und Konkretisierungen – wir werten alles so schnell wie möglich aus und passen unsere Verfügungen entsprechend an“, verspricht Bürgermeisterin Claudia Panke. „Wichtig ist uns, dass die Bürger schnell die richtigen Antworten auf ihre Fragen erhalten.“
Einschätzungen des Städte- und Gemeindebundes zu Rate gezogen
Dabei helfen auch die Einschätzungen des Städte- und Gemeindebundes: „Unter ,Cafés’ werden auch Eiscafés, Eisdielen (einschließlich des Thekenverkaufs zur Straße hin) und ähnliche Einrichtungen zu verstehen sein. Unter ,Bars’ fallen auch Shisha-Bars. Es kommt bei der Abgrenzung etwa zu einem Restaurant oder einem Bistro darauf an, wo der Schwerpunkt des Angebotes liegt. Geöffnet bleiben nur Restaurants und Speisegaststätten, bei denen der Schwerpunkt des Angebotes auf der Zubereitung von Mahlzeiten liegt.“ Imbissbuden mit Sitzgelegenheiten fallen nach Ansicht des Städte- und Gemeindebundes unter den Begriff der Restaurants (Schnellrestaurants). Zu den Spiel- und Bolzplätzen zählen auch Skate-Anlagen, Boule-Plätze, öffentliche Tischtennisplatten und ähnliche Angebote.
Der neue Erlass verdeutliche, welche Geschäfte geöffnet bleiben dürfen, nämlich Geschäfte des Einzelhandels für Lebensmittel, Wochenmärkte, Abhol- und Lieferdienste, Getränkemärkte, Apotheken, Sanitätshäuser, Drogerien, Tankstellen, Banken und Sparkassen, Poststellen, Frisöre, Reinigungen, Waschsalons, der Zeitungsverkauf, Bau-, Gartenbau- und Tierbedarfsmärkte und der Großhandel. Die Allgemeinverfügung der Stadt Wülfrath sei entsprechend angepasst worden. Sie ist auf der Website www.wuelfrath.net zu finden. Die Verwaltung kündigt allerdings auch an, dass mit weiteren Konkretisierungen dazu zu rechnen ist, welche Geschäfte außerdem geöffnet bleiben können beziehungsweise geschlossen werden müssen.
Auch eine erhebliche Belastung für die regionale Wirtschaft
Die Auswirkungen des Coronavirus bedeuten für die Unternehmen in Wülfrath und der Region eine erhebliche Belastung mit noch kaum abzuschätzenden wirtschaftlichen Folgen. Aus diesem Grund bietet die Wirtschaftsförderung der Stadt Wülfrath allen interessierten Unternehmern ab sofort eine eigens eingerichtete Informationsseite an, die Maßnahmen, Hilfestellungen und Informationen für Unternehmen und Arbeitgeber bündelt. Die Seite ist auf der städtischen Website unter der Rubrik „Wirtschaft“, Menüpunkt Corona-Krise, aufzurufen.
Wichtige anstehende politische Entscheidungen sollen getroffen werden. „Es ist wichtig, dass die demokratischen Gremien handlungsfähig bleiben“, betont Claudia Panke. Deswegen habe sie zur Diskussion der aktuellen Lage und zur Abstimmung weiterer Schritte hinsichtlich der Ratssitzung eine Sondersitzung mit allen Fraktionsvorsitzenden per Telefonkonferenz durchgeführt. Sie folgten dem Vorschlag der Verwaltung, die Ratssitzung im Paul-Ludowigs-Haus durchzuführen. Der Rat wird – nach jetzigem Stand – am Dienstag, 31. März, um 17 Uhr tagen. Die Ratssitzung sei aus Gründen des öffentlichen Interesses notwendig, da sie der Daseinsfürsorge und -vorsorge dient. „Bei dieser Ratssitzung steht der Beschluss über den Haushalt an; ohne Haushalt gelangen wir schnell an die Grenzen unserer Handlungsfähigkeit“, so die Bürgermeisterin. Der Etatplan regelt neben anderen Details auch die Zuschüsse für viele Träger.
Um die nötigen Vorgaben einzuhalten, unter anderem genügend Sitzabstand zwischen allen Beteiligten, also sowohl zwischen Ratsmitgliedern, Mitgliedern der Verwaltung als auch dem Publikum und der Registrierungspflicht, wird die Sitzung vom Ratssaal in den großen Saal des Paul-Ludowigs-Hauses verlegt. In einer freiwilligen Selbstverpflichtung wollen die Fraktionen auf die Haushaltsreden verzichten. So wird eine verkürzte Sitzungsdauer erreicht.