Das Gemeindezentrum wächst
Die Arbeiten gehen gut voran. Bereits Ende des Jahres soll das Gebäude an der Oststraße fertig sein.
Velbert. Anfangs sollte das aus dem Jahr 1891 stammende Gemeindehaus der evangelischen Kirchengemeinde an der Oststraße saniert werden — nun wurde vor einigen Wochen mit dem Bau eines komplett neuen Gemeindezentrums neben der Christuskirche begonnen.
Unterm Strich die günstigere Lösung, sagt Hartmut Scheidt, Vorsitzender des Presbyteriums. Denn die Sanierung wäre teurer gekommen als ein Neubau: „Und wir besäßen dann immer noch ein 120 Jahre altes Gebäude.“
Schon vor vier Jahren waren die Kosten für das stark sanierungsbedürftige Gemeindehaus mit rund zwei Millionen Euro beziffert worden. Kirche und Stadt hatten einen Architektenwettbewerb um ein städtebauliches Konzept für das rund 12 000 Quadratmeter große Areal zwischen Kurze Straße, Ost- und Grünstraße ausgeschrieben, das sich Kommune und Gemeinde je ungefähr zur Hälfte teilen.
Das Velberter Büro „Dr. Krieger Architekten und Ingenieure“ hatte 2009 den Wettbewerb für sich entschieden, doch die ursprüngliche Planung des Gemeindezentrums mit tausend Quadratmetern Bruttogeschossfläche mit einem variabel nutzbaren Gemeindesaal erwies sich als zu groß: „Das war nicht finanzierbar“, erläutert Scheidt, „und im Nachhinein können wir sagen, dass das gut war.“
Denn nach Besichtigung anderer Gemeindehäuser entschied man sich statt für einen großen Saal, der bei Bedarf in kleine Räume aufgeteilt wird, für mehrere kleine Räume, die mit dem großzügigen Foyer zu einem großen zusammengefasst werden können. „Die kleinen Räume werden die ganze Woche genutzt, der große vielleicht ein- bis zweimal pro Monat“, so der Presbyter.
Mit rund 700 Quadratmetern fällt das Gebäude außerdem ein Stück kleiner aus, als zunächst vorgesehen. Mit knapp zwei Millionen Euro ist das Projekt kalkuliert, zum großen Teil gegenfinanziert durch den letzte Woche besiegelten Verkauf der kircheneigenen Grundstücke zwischen Ost-, Koelver- und Kurze Straße an die Wobau.
Nach dem Start im Februar sei man dem Bauzeitplan gut voraus, sagt Scheidt, der hofft, dass das neue Zentrum schon Ende dieses Jahres fertig wird. Mit abgetönten hellen Farben gestaltet und mit einem Flachdach versehen, soll das eingeschossige Gebäude das Denkmal Christuskirche nicht beeinträchtigen: „Die Pläne wurden mit dem Denkmalschutz abgestimmt.“ Besonders freut Scheidt, dass viele Firmen aus Velbert und den Nachbarstädten am Bau beteiligt sind.
An das Außengelände, das später mit Sitzbänken und Bäumen zum Verweilen einladen soll, schließen sich Richtung Kurze Straße die Grundstücke von Gemeinde und Stadt mit der ehemaligen Pestalozzi-Schule an, die erst nach Errichtung des neuen Marktzentrums am Forum Wohnbebauung erhalten sollen — in welcher Form und ob eventuell mit Investoren, steht noch nicht fest, so Scheidt.
„Zunächst werden die Flächen als Parkraum für die Zeit von Abriss und Neubau des Parkhauses an der Oststraße benötigt“, sagt der Velberter. Etliche Dauerparker hätten bereits einen Stellplatz auf dem gemeindeeigenen Parkplatz gemietet.