Denkmalamt will Erhalt der Stadthalle

Die Behörde verweigert ihre Zustimmung zum Abrissantrag. Ein Gutachten bescheinigt einen Denkmalwert des Gebäudes.

Neviges. Die Technischen Betriebe (TBV) wollen die Stadthalle Neviges von der Stadt kaufen. Dann will die Stadttochter das Gebäude abreißen und dort Parkplätze anlegen. Doch TBV und Stadtverwaltung haben die Rechnung ohne das Rheinische Amt für Denkmalschutz gemacht. Die Behörde sieht in dem seit mehr als einem Jahr geschlossenen Kulturhaus ein Denkmal. Der Streit ist vorprogrammiert.

TBV-Geschäftsführer Ralph Güther informierte am Mittwochabend den Bezirksausschuss über die neue Entwicklung. Und dort zeigte er sich kompromisslos: „Wir wollen unseren Plan umsetzen.“ Als „weit fortgeschritten“ bezeichnete er den Prozess von Erwerb und Abrissvorhaben.

Die Denkmalschützer wurden in das Verfahren eingebunden, weil die Stadthalle innerhalb des historischen Ortskerns liegt, der per Denkmalbereichsatzung besonders geschützt ist. Die Stadt habe ihren Abrissantrag mit dem Instandhaltungsbedarf, der nicht vorhandenen Wirtschaftlichkeit und der fehlenden Nutzung des Gebäudes begründet, sagte Donnerstag Rainer Helfers vom Bereich Umwelt und Stadtplanung.

Die Denkmalschützer hingegen verwiesen in ihrem Gutachten auf den stadtbildprägenden Charakter des Gebäudes. Zudem sei es typisch für die Bauweise Ende der 1920er-Jahre.

Güthers Position aber ist klar: Die TBV wollen gegen die Unterschutzstellung vorgehen. „Und wir betreiben das Abrissverfahren weiter. Das dauert jetzt nur alles länger“, sagte er. TTR/as