Deponie Hammerstein - Montags zur Annahmestelle
Gegen die Stimmen der CDU hat der Ausschuss für Umwelt und Ordnung die zusätzliche Öffnungszeit der Deponie Hammerstein beschlossen.
Wülfrath. Die Abfall-Annahmestelle Hammerstein an der Liegnitzer Straße erhält in den Sommermonaten einen zusätzlichen Öffnungstag. Montags ist die Einrichtung von 14 bis 19 Uhr geöffnet. Das hat der Ausschuss für Umwelt und Ordnung gegen die Stimmen der CDU beschlossen.
Im November vergangenen Jahres hatte die Wülfrather Gruppe (WG) den Antrag gestellt, neue Öffnungszeiten und einen erweiterten Service zu prüfen. Die Stadt hatte zu Beginn dieses Jahres eine Umfrage durchgeführt. An dieser hatten sich 43 Personen beteiligt. Repräsentativ ist das nicht. Der Trend aber ist eindeutig und deckt sich mit einer Online-Umfrage, die die WZ im vergangenen Herbst durchgeführt hatte. Die Wülfrather befürworten einen zusätzlichen Öffnungstag, um nach dem Wochenende Gartenabfälle abgeben zu können. Und der Wunsch, auch in Wülfrath Elektroschrott loswerden zu können, wurde bekräftigt. Bisher müssen die Bürger nach Velbert fahren, um zum Beispiel ein Bügeleisen zu entsorgen.
Diesen Wünschen will die Stadt Rechnung tragen und schlug dem Ausschuss entsprechende Änderungen vor (die WZ berichtete). In der Sitzung äußerte nur die CDU Kritik — aus Finanzgründen, wie stellvertretender Fraktionsvorsitzender Martin Sträßer mehrfach betonte. Er mahnte „Kostenneutralität“ an. Bei einem Aufwand von 5000 Euro im Jahr sei das nicht der Fall.
Kämmerer Rainer Ritsche sagte, dass die Kosten nicht zulasten des Etats, sondern des Gebührenhaushalts gehen würden. Für die Gebührenzahler bedeute dies „15 Cent pro Jahr und Haushalt“. Sträßer beklagte daraufhin, dass der Bürger wieder belastet werde. Ein Einwand, den Götz-Reinhardt Lederer (BUND) konterte: Schon jetzt mute die Stadt ihren Bürgern zu, 18 Kilometer (hin und zurück) zum Recyclinghof Velbert zu fahren. Angesichts des Benzinpreises sei das viel teurer. Die Mehrheit für den Verwaltungsvorschlag war schließlich eindeutig — und die CDU isoliert.
Wann der Beschluss umgesetzt wird, ist allerdings noch völlig offen, wie Tiefbauamtsleiter Hans-Peter Pfeiffer, der übrigens Ende dieses Monats in den Ruhestand geht, auf WZ-Nachfrage sagte. „Wenn es nach mir geht, kann das schon nächste Woche passieren.“ Das wird aber nicht geschehen. Angesichts einer Öffnungszeit bis 19 Uhr müsse der Personalrat beteiligt werden, sagte in der Sitzung Kämmerer Ritsche.
Aus Sicht von Pfeiffer müsste nicht zwingend ein städtischer Bauhof-Mitarbeiter die Zusatzöffnung bedienen. „Das kann auch ein Mini-Job sein. Oder ein rüstiger Rentner, der sich etwas dazu verdienen will.“ Das müsse und könne man kreativ angehen. So könne unbürokratisch eine Lösung gefunden werden. Das gelte auch für die Anschaffung eines Anhängers für kleinteiligen Elektroschrott. Ob er die neuen Regelungen für die Annahmestelle noch im Amt erleben wird? Die Antwort auf diese Frage lässt Pfeiffer offen.