Neviges Der Franziskanerpater Paul wird Neviges in guter Erinnerung behalten
Er sitzt gerne vor dem Dom und genießt das Grün der Bäume und die ziehenden Wolken.
Neviges. „Hier sieht man alles und ist ansprechbar für die Leute.“ Bruder Paul Waldmüller sitzt auf einer Bank des Domvorplatzes, hinter sich die Betonstützwand zur Löher Straße. Der imposante Kirchenbau ist in diesen hochsommerlichen Tagen durch das dichte Blätterdach der Platanen mehr zu erahnen als zu sehen. Der immer wieder auffrischende Wind wirbelt das heruntergefallene, vertrocknete Laub geräuschvoll und kreisförmig über das Pflaster.
„Das ist mein Lieblingsplatz in Neviges“, bekennt der Franziskanerpater lachend. „Ich genieße das Grün der Bäume und die Wolken, die über mich hinwegziehen. Dabei kann ich ein bisschen lesen“, sagt der Franziskaner und blättert in der Hauspostille seines Ordens, der den Wallfahrtsort in fünf Monaten nach 344 Jahren verlassen wird. „Ich werde Neviges nicht nur vermissen, sondern ich werde Neviges in guter Erinnerung behalten. Ein schöner Ort, in dem ich ein schöne Zeit hatte“, stellt der Geistliche fest, der aus Mittelfranken stammt.
Nach einer Reihe von Stationen in Bayern und Rom ist Bruder Paul vor acht Jahren im Niederbergischen heimisch geworden. In dieser Zeit hat er nicht nur den Mariendom und dessen unmittelbare Nachbarschaft, sondern auch die waldreiche Umgebung lieb gewonnen. „Ich schätze den Emmausweg. Der ist seinerzeit durch Bruder Frank angeregt worden und findet regelmäßig statt. Man nimmt ein Bibelwort mit auf dem Weg und hat dabei immer wechselnde Routen. Mal geht es auf den Burgberg, mal am Judenfriedhof vorbei oder es geht über den Esel“, führt er aus.
Viel Muse zum intensiven Lesen bleibt Bruder Paul auf seiner Bank auf dem Vorplatz des Mariendoms nicht. Immer wieder wird der Ordensbruder in seiner braunen Kutte von Besuchern angesprochen, so wir er es gerne mag. Die Menschen möchten alles mögliche rund um den Dom erahren. Das Ende der Präsens der Franziskaner hat sich weit über Neviges hinaus herumgesprochen und brennt den Ausflüglern förmlich unter den Nägeln. Ein Besucher aus Düsseldorf möchte wissen, wie und ob es mit der Wallfahrt weiter geht. „Ja, die Wallfahrt wird es weiter geben“, versichert Bruder Paul. uba