Der Papst ist Fan des Rhythmus-Chores

Die Nevigeser Sängerinnen und Sänger erhielten anlässlich ihres 40. Adventskonzerts im Dom Post von der Apostolischen Nuntiatur.

Foto: Ulrich Bangert

Neviges. Die Mitglieder des Rhythmus-Chores Velbert-Neviges sind überglücklich. Auch ihr Chorleiter Manfred Hagling (75) fühlt sich gerade „wie im siebten Himmel“. Der Grund: Der erfolgreiche Velberter Chor hat am Donnerstag einen Brief von der Apostolischen Nuntiatur in Berlin erhalten. Und darin teilt seine Exzellenz, Erzbischof Nikola Eterovi , gut eine Woche vor dem 40. Domkonzert unter dem Titel „Still zünden wir ein Licht nun an“ mit, dass sich der Papst von den Rhythmikern weitere 40 stimmungsvolle Auftritte in der Wallfahrtskirche wünscht.

Wörtlich heißt es in dem Schreiben: „Im Namen des Heiligen Vaters Franziskus, den ich die Ehre habe in der Bundesrepublik Deutschland zu vertreten, übersende ich Euch seine herzlichen Grüße und besten Wünsche, auf dass Ihr auch in den nächsten vierzig Konzerten im Nevigeser Wallfahrtsdom zu Beginn des Adventes zum Lob Gottes und zur Freude der Menschen singen werdet.“ Und der vatikanische Gesandte attestiert dem Chor zur 40. Auflage: „Im Rhythmus des Kirchenjahres hat Euer Konzert so etwas wie die Funktion eines Basso continuo, also etwas, das fortlaufend ist und ohne Unterbrechung.“ Dem Chor und denen, die seine Musik hören, wünscht der Nuntius „alles Gute und Gottes reichen Segen“.

Anfang der Woche hatte Manfred Hagling den Brief von einer Mitarbeiterin der Nuntiatur telefonisch angekündigt bekommen. „Sie hat mir erklärt: ,Wir machen das eigentlich nicht. Selbst zu Chorjubiläen versenden wir keine Grußworte. Das ist eine einmalige Ausnahme’“, erklärte Manfred Hagling jetzt im Gespräch mit der WZ. Der ganze Chor sei deshalb besonders stolz auf die anerkennenden Worte.

Ob es die Nevigeser Franziskaner waren, oder ob sonst ein kirchlicher Würdenträger ein gutes Wort bei der Vertretung des Papstes in Deutschland anlässlich des Jubiläumskonzerts am Sonntag, 3. Dezember, um 14.30 Uhr im Mariendom eingelegt hat, darüber wollte Hagling nicht spekulieren. Qualität und Besonderheiten würden sich eben herumsprechen.

„Ich mache Konzerte mit Musik für alle Altersgruppen. Wir haben neben den bekannten Adventsliedern Werke von Antonio Vivaldi und Henry Purcell auch Gospel-Musik im Programm. Letztere kommt insbesondere bei jungen Leuten sehr gut an“, sagt Manfred Hagling. Er bindet stets ungewöhnlich viele Solisten in die Konzerte ein. Auch, dass die Kinder und Jugendlichen des Rhythmus-Chores und der gemischte Rhythmus-Partenten-Chor Neviges das 90-minütige Programm plus Zugaben auswendig vortragen würden, sei eine Besonderheit, die ebenfalls viele fasziniere. „Die Köpfe gehören nicht in die Partitur, die Partitur gehört in die Köpfe“, beschreibt Hagling das Credo seiner mehr als 50-jährigen Chordirigententätigkeit.

Am 1. Advent 2016 ließen sich rund 900 Zuhörer von den Sängerinnen und Sängern im Dom auf das Weihnachtsfest einstimmen. Diesmal glaubt der musikalische Leiter fest daran, „dass wir aufpassen müssen, nicht mehr Karten zu verkaufen, als es Stühle im Dom gibt“. So wurde der Chorleiter gestern beim Gang durchs Städtchen mit Ehefrau Brigitte von einer Mitarbeiterin der Postagentur an der Elberfelder Straße darauf aufmerksam gemacht, dass dort dringend weitere Karten für den Vorverkauf (siehe Kasten) benötigt würden. Die Kapazitätsgrenze für das Adventskonzert dürfte bei gut 1000 Besuchern überschritten sein, schätzt Hagling.

Erklingen werden unter anderem Purcells wuchtiges „Trumpet Voluntary“, das Winter-Largo aus Vivaldis „Die vier Jahreszeiten“, der schwedische Choral „Du großer Gott“, die Gospels „Jacob’s Ladder“ und „Hallelujah, Salvation and Glory“, der Hit von Philip Bliss „When Peace like a River“ und aus Anlass des 175. Geburtstages des Schriftstellers das „Ave Maria“ von Karl May.