Wülfrath Der Weihnachtswald ist immer offen

Wülfrath · Die evangelisch-reformierte Kirchengemeinde hat sich viele Angebote für die Adventszeit und Weihnachten einfallen lassen.

Pfarrer Thomas Rehrmann (Mitte), Presbyter Manfred Hoffmann (knieend) sowie Pfarrer Ingolf Kriegsmann (links) freuen sich über die Umsetzung ihrer Idee und danken dem Sponsor Jan Peter Wetzel, Geschäftsführer des Garten- und Landschaftsbaubetriebs Sollazzo & Wetzel (rechts).

Foto: Andreas Reiter

. „Wir haben lange überlegt, was wir zur Adventszeit machen. Aber Veranstaltungen wie Konzerte für zehn Leute machen keinen Sinn. Wir wollten aber eine weihnachtliche Atmosphäre schaffen, auch ohne Herzog-Wilhelm-Markt. Das Presbyterium ist auf die Idee gekommen, einen Weihnachtswald auf der Wiese vor der evangelischen Stadtkirche anzulegen.“ Thomas Rehrmann, Pfarrer der evangelisch-reformierten Kirchengemeinde, stellt den Weihnachtswald zusammen mit Presbyter und Kirchbaumeister Manfred Hoffmann und Jan Peter Wetzel, Geschäftsführer des Garten- und Landschaftsbaubetriebs Sollazzo & Wetzel vor. Letzterer tritt als Sponsor auf und stellt die rund 40 verschiedenen Nadelbäume zur Verfügung. „Er hat sofort auf meine Anfrage reagiert und zugesagt“, freut sich Manfred Hoffmann.

Im Weihnachtswald finden sich Nordmanntannen, Blautannen, Rotfichten und Blautannen. Sie werden unter anderem von Kita-Kindern, Schülern, Pfadfindern und der evangelischen Jugend geschmückt. „25 Bäume sind schon vergeben“, sagt Manfred Hoffmann. „Die Bäume werden festlich beleuchtet und laden zum Verweilen, Betrachten und selber aktiv werden ein. Denn einzelne Weihnachtsbäume können auch von Ihnen gestaltet und dekoriert werden. An anderen Bäumen befinden sich Kleinigkeiten, die ein jeder mitnehmen darf, zum Behalten und Weiterverschenken“, ergänzt Thomas Rehrmann. Ein bisschen Herzog-Wilhelm-Markt ist auch mit dabei. Eine Lichterkette, die normalerweise zu Zeiten des Herzog-Wilhelm-Marktes aufgehängt ist,  wird sich an einem der Bäume wiederfinden. Damit die Besucher nicht über eine womöglich nasse Wiese gehen müssen, wurde eigens ein Weg aus Rindenmulch angelegt. „Das ist wegen der Corona-Beschränkungen eine Einbahn“, erklärt Thomas Rehrmann. Bei der Vorstellung ist der Weihnachtswald noch nicht ganz fertig. Einige Nadelbäume müssen noch an ihrem Platz aufgestellt werden und während der Arbeiten entwickelt sich die Idee, auch am Ende einen besonders stattlichen Baum zu platzieren. Es ist Absicht, dass verschiedene Nadelbaumarten verwendet werden. Das sieht mehr nach Wald aus. Der größte Baum ist gut vier Meter hoch, die kleinsten rund einen Meter.

So kann jeder seinen Weihnachtstag genießen

Auch der Heilige Abend und die Weihnachtsfeiertage werden wegen der Corona-Pandemie anders begangen, „auch wenn es Lockerungen geben sollte“, so Thomas Rehrmann. „Wir wollen nicht einfach die Gottesdienste in der gewohnten Art und Weise feiern“ sagt der Pfarrer. „Auch eine Verdichtung der Gottesdienstzeiten oder ein Ausweichen auf größere Orte kam für uns nicht infrage, denn letztlich läuft es ja dann doch wieder darauf hinaus, mit vielen Menschen an einem Ort zusammen zu sitzen“, so Thomas Rehrmann weiter.

Stattdessen habe man eine neue Form gesucht, in der jeder individuell seinen Weihnachtstag genießen kann. So werde es am Heiligen Abend in der evangelischen Stadtkirche einen Weihnachts-Spaziergottesdienst geben. Die Gottesdienstbesucher machen sich dabei selbstständig auf einen kleinen Krippenweg, „Auf den Weg nach Bethlehem“, durch die festlich gestaltete Stadtkirche und erleben an fünf Stationen die Weihnachtsgeschichte. Die Krippe wird mit lebensgroßen Figuren gestaltet. Die Weisen aus dem Morgenland werden abgebildet, ein großer Engel wird zu sehen sein und eine Schafherde. „Als Presbyter lege ich Wert auf die Feststellung, dass dies ein Gottesdienst mit dem Segen vom Pfarrer am Eingang und am Ausgang ist“, betont Manfred Hoffmann.

Die Kirche wird am Heiligen Abend von 14.30 bis 18 Uhr geöffnet sein, letzter Einlass ist um 17.45 Uhr. In einem Rundgang durch die Kirche gehen die Gottesdienstbesucher – natürlich im Einbahnstraßensystem – an verschiedenen Szenen vorbei und erleben an jeder Station einen Aspekt der Weihnachtsgeschichte. Kleine Texte, Musik und stimmungsvoll gestaltete Szenen stimmen auf das Weihnachtsgeschehen ein. Am Ausgang wird es neben dem Segen noch eine kleine Erinnerung zum Mitnehmen geben. Die Kinder finden an jeder Station eine eigene Version der Weihnachtsgeschichte zum (Vor-)Lesen. In kleinen Gruppen von  höchstens zehn  Personen kann man gemeinsam durch die Kirche gehen. So könnten zum Beispiel Eltern mit Kindern und Großeltern gemeinsam den Weihnachtsrundgang erleben. Musikalisch wird der Spaziergottesdienst von Kantor Thomas Gerhold und dem Posaunenchor mit Weihnachtsliedern begleitet.

Kostenfreie Tickets für Rundgang zwingend erforderlich

Damit es am Heiligen Abend nicht zu einem Gedränge vor der Kirche kommt, ist es zwingend erforderlich, sich vorher für bestimmte Zeiten für einen Rundgang anzumelden. Kostenfreie Tickets sind ab Anfang Dezember im Internet unter neanderticket.de, bei Schlüters Geniessertreff und im evangelischen Gemeindebüro Am Pütt erhältlich. Man erhält ein Ticket pro Gruppe und kann so selber entscheiden, mit welchen Personen man zu seinem Gottesdienstspaziergang kommt. „Sollte die Resonanz entsprechend groß sein, können wir diese Art der offenen Kirche auch bis nach Silvester anbieten“, stellt Thomas Rehrmann in Aussicht.

Feststehen bereits folgende Termine: Die Ausstellung in der offenen Stadtkirche ist am 1. und 2. Weihnachtstag von 10.30 bis 12.30 Uhr zu sehen – jeweils nach den Gottesdiensten. Am Sonntag, 27. Dezember,  von 10.30 bis 12.30 Uhr und von 14 bis 16 Uhr sowie von Montag, 28. Dezember, bis Donnerstag, 31. Dezember jeweils von 10 bis 12.30 Uhr. Daneben wird es zum Heiligen Abend um 11 Uhr ein Kinderkrippenstück von der evangelischen Jugend geben. Auch dazu müssen im Vorfeld über www.neanderticket.de kostenfreie Platzkarten geholt werden.