Neviges Nevigeserin stellt neuen Roman vor
Neviges · Jacqueline Montemurri hat mit dem Fantasy-Werk „Das Geheimnis des Lamassu“ bereits einen Publikumspreis gewonnen.
Die Nevigeserin Jacqueline Montemurri schreibt leidenschaftlich gerne fantastische Geschichten. Besonders gerne lässt die gebürtige Sächsin dabei die Helden aus Karl Mays orientalischen Abenteuern auf andere berühmte literarische Persönlichkeiten sowie auf Magie und Fabelwesen treffen. Offenbar sehr zur Freude der Fans von Fantasy-Romanen. Denn Montemurri hat auch mit ihrem jüngsten Werk „Das Geheimnis des Lamassu“ gleich einen Preis gewonnen. Diesmal gesellt sich zu Kara Ben Nemsi und Hadschi Halef Omar der erst 19 Jahre alte Arthur Conan Doyle, der Medizin studiert und druch das Abenteuer zu seiner Krimi-Figur Sherlock Holmes inspieriert wird.
„Im September wurde mein neuer Roman veröffentlicht, coronabedingt leider ohne Messen und bisher nur mit einer Lesung beim Online-Convent ,BuCon“ im Oktober und da hat das Buch einen Preis gewonnen, den zweiten Platz beim Leserpreis ,Goldener Stephan’, sozusagen den ,Silbernen Stephan’ in der Kategorie Kinder und Jugendbuch“, erklärt Jacqueline Montemurri, die auch als Assistentin der Leitung der Flüchtlingshilfe Velbert arbeitet. Der Publikumspreis beruhe auf der vom Blog „Nerds gegen Stephan“ erstellten Longlist und circa zehn Titel waren für die Leser-Abstimmung in der erstmals ausgeschriebenen Kategorienominiert. Auf „Das Geheimnis des Lamassu“ entfielen 16,7 Prozent der abgegebenen stimmen. Es handelt sich bei dem Roman um den neuten Band der Fantasy-Reihe „Karl Mays magischer Orient“ aus dem Karl May Verlag Bamberg.
Und darum geht es in der fantastischen Geschichte: Kara Ben Nemsi und Hadschi Halef Omar werden nach Lindsay Castle eingeladen. Nicht nur die frostige karge Gegend Nordenglands setzt ihren wüstenliebenden Gemütern zu, sondern auch die schreckliche Nachricht bei ihrer Ankunft: Der Earl of Lindsay, Sir Davids Vater, wurde unter mysteriösen Umständen ermordet. Während der Trauerfeierlichkeiten lernen sie Sir Davids Ziehschwester Anahita kennen, die ein Geheimnis umgibt, das in der Vergangenheit der Familie zu liegen scheint. Eines nachts, nachdem Kara und Sir David im Schlosspark von einer Gruppe persischer Assassinen überfallen wurden, ist Anahita plötzlich verschwunden. Mit Hilfe des analytisch begabten Familienfreundes Arthur Conan Doyle finden sie eine Spur, die in Lindsays Vergangenheit und zudem nach Persien führt. Kara, Halef und Sir David begeben sich auf die Jagd nach den Entführern. Damit beginnt ein Abenteuer, welches die drei Freunde in die Wüste mit ihren gefährlichen Geschöpfen führt, in unwegsame Berge zu schattenhaften Kriegern und in den prunkvollen Palast des Schahs von Persien mit seinen Wundern wie aus ,Tausendundeinee Nacht’. Zu spät bemerken sie die tödliche Falle, die ihnen der persische Magier stellt, der hinter all den Ereignissen die Fäden zieht.
Wie ist die Autorin auf den Schöpfer von Sherlock Holmes als eine Figur in ihrem neuen Werk gekommen? „Unsere Reihe spielt ja in den 1870er Jahren. Bei meiner Recherche zu den Gegebenheiten dieser Zeit bin ich auf den Arzt Dr. Joseph Bell gestoßen, der schon recht bahnbrechende Beweisführungsmethoden und solche der Spurensuche für Scotland Yard entwickelte. Sein damaliger Assistent war tatsächlich der Medizinstudent Arthur Conan Doyle.“
Wie Arthur Conan Doyle
auf Sherlock Holmes kam
Bell sei im wahren Leben Doyles Inspiration für Holmes gewsen. „In meiner Story verändere ich das allerdings. Das passte hervorragend in meinen Plot und das Setting des Romans. Ich habe mich dann intensiv mit Doyle beschäftigt. Sein Tagebuch ,Heute dreimal ins Polarmeer gefallen’ hat sehr viel Aufschluss über ihn gegeben, denn das schrieb er mit 21, als er Schiffsarzt auf einem Walfänger war. Ich habe dann zwar Doyle auftreten lassen, doch habe ich ihm auch ein paar Eigenschaften von Holmes angedichtet. So ist das Abenteuer, was Doyle in meiner Geschichte hat, praktisch der Auslöser, dass er die Sherlock-Holmes-Bücher geschrieben hat“, erklärt Jacqueline Montemurri mit einem Augenzwinkern.
Und wer oder was ist ein Lamassu? „Das ist ein assyrischer Schutzdämon mit Stierkörper, Adlerschwingen und Menschenkopf. Er ist auf dem Cover dargestellt. Eigentlich beschützt er ein Haus, eine Familie. Doch in meiner Geschichte entwickelt sich das etwas anders“, so Montemurri. Das Besondere sei, dass die Handlung zum Großteil in Persien spiele, also dem heutigen Iran. „Dort gibt es die Ruinenstadt Persepolis, wo man Statuen dieser Lamassus findet. Und wer ein wenig Karl May gelesen hat, weiß, dass Sir David Lindsay schon immer auf der Suche nach seinen ,Fowling Bulls’ war. Das sind diese Lamassus“, führt die Nevigeserin aus.
Jetzt richtet Jacquelin Montemurri am Schreibtisch wieder den Blick in die Zukunft, widmet sich ihrem zweiten Lieblingsgenre als Schriftstellerin: „Ich bin gerade dabei, eine spannenden Science Fiction zu verfassen. Einen Verlag hat er auch schon gefunden. Wenn alles nach Plan läuft, wird er im Herbst 2021 erscheinen. Hoffentlich dann wieder mit Messen und Lesungen.“