Velbert/Wülfrath Die Kommunikation sucht sich neue Kanäle

Velbert/Wülfrath. · Wo persönliche Begegnungen fehlen, kann mit digitalem Austausch ausgeholfen werden.

Diverse Apps ermöglichen Videoanrufe und -konferenzen mit mehreren Teilnehmern, zum Beispiel für Familien.

Foto: dpa/Anthony Anex

Die Kontaktsperre in der aktuellen Corona-Krise führt dazu, dass soziale Kontakte nur noch aus sicherer Entfernung gepflegt werden können. Zum Glück hat die Digitalisierung in den vergangenen Jahren mit großen Schritten Einzug in die Haushalte gehalten und neue Möglichkeiten der Kommunikation geschaffen. Mittlerweile ist der Austausch nicht nur per Telefon, sondern auch über den Computer, das Tablet oder über das Smartphone möglich.

Seit 2003 bietet beispielsweise die Plattform Skype eine Möglichkeit der Bildtelefonie. Das von Microsoft betriebene System lässt Videokonferenzen mit einer oder mehreren Personen zu und ist kostenlos auf allen Endgeräten nutzbar. Man benötigt für die Anmeldung eine E-Mail-Adresse und ein Microsoft-Konto.

Mehrere Chöre in der Region tauschen sich bereits virtuell aus

Auch die Plattform Zoom verlangt Benutzerdaten für die kostenlose Nutzung ihres Services. Zoom wird in der ­Corona-Krise vorzugsweise von größeren Personengruppen genutzt. So bedienen sich derzeit beispielsweise der Mettmanner Chor der Pfarrgemeinde St. Lambertus sowie die Chorgemeinschaft „Miss Harmony“ aus Erkrath dieser digitalen Kommunikationsmöglichkeit.

Eine lokale Lösung haben die Freifunker im Kreis Mettmann geschaffen. Dafür wurde von den Mitgliedern extra ein Server aufgesetzt (Link siehe Info-Box), der es jedem Nutzer ermöglicht, Videokonferenzen zu führen, ohne persönliche Daten preiszugeben.

Eine datensparsame und unkomplizierte Alternative ist der Anbieter Jitsi, der sich ohne Anmeldung und direkt im Internetbrowser nutzen lässt. Die Teilnehmer treffen sich gemeinsam in einem sogenannten Chatroom, dessen Name selbst vergeben kann. Hier ist jedoch Obacht geboten, denn der Name sollte möglichst unverwechselbar sein, damit man sich nicht ausversehen in einem fremden Gespräch wiederfindet.

Eine einfache Variante der Videotelefonie bietet das Smartphone mit der Software Whatsapp, die primär für den Austausch von Text-, Bild- und Audio-Nachrichten genutzt wird. Über den Video-Button im Profil des gewünschten Gegenübers kann dieser angerufen werden. Die Frontkamera des Smartphones überträgt das Bild.

Und wem diese digitalen Varianten zu modern erscheinen, der hat vielleicht wieder Freude daran, zum Füller zu greifen und einen guten, alten Brief zu verfassen. Denn die Corona-Krise schafft Zeit für längst vergessene Kommunikationswege.