Die Neue in der Bücherei
Die Medienwelt hat schon wieder eine neue Leiterin: Ina Reßler. Die 27-jährige Bibliothekarin folgt auf Martha-Helene Blancbois.
Wülfrath. Endlich läuft die Ausleihe wieder. „Bisher standen ja der Umbau und die damit verbundene Umorganisation im Mittelpunkt“, sagt Ina Reßler und lächelt. Seit Juni ist sie die neue Leiterin der Medienwelt. Sie ist damit die Nachfolgerin von Martha-Helene Blancbois, die nach der Probezeit gehen musste.
Die „Neue“ ist Bibliothekarin mit Bachelor-Abschluss. Die Wülfrather Stadtbücherei ist die zweite Stelle für die 27-Jährige, die nach dem Studium eine Bücherei in Geldern als Elternzeit-Vertretung geleitet hatte. „In Wülfrath war ich mit den Kolleginnen ja bisher vor allem mit dem Umzug beschäftigt“, sagt sie. Seit der vergangenen Woche ist die Bücherei wieder geöffnet. „Meine ersten Eindrücke sind positiv: Nette Kolleginnen, nette Leser. Das passt“, sagt sie.
Bücher hat Ina Reßler schon immer geliebt. „Als Kind habe ich bereits sehr viel gelesen“, sagt sie, „so typische Kinderbücher wie Blytons ,5 Freunde’-Serie.“ Spannende Literatur möge sie auch heute noch — „und Fantasy-Romane“. Eines ihrer Lieblingsbücher: „Rebecca“ von Daphne du Maurier.
Nach dem Umbau — wie berichtet wird vermutlich nach den Sommerferien die Beratung der Stadtwerke als Untermieter in die Medienwelt einziehen — ist es enger in der Bücherei geworden. „Wir mussten die Computer-Arbeitsplätze verlegen. Auch einige Regale haben wir thematisch neu aufgestellt“, sagt Reßler. Der Eine-Welt-Laden hat nun deutlich weniger Platz. Stadtwerke und Bücherei werden sich künftig einen Eingang teilen. „Da muss man sich arrangieren.“
Wenn sie spricht, wird schnell deutlich, dass sie Bücher liebt. Sie seien wie Gefährten. „Du liest alleine und entdeckst im Buch Sachen, die du vorher nur bei dir kanntest“, schildert sie kleine Aha-Erlebnisse. Lesen ist für sie auch eine kleine Flucht, „bei der man neue Dinge, andere Welten und Menschen kennenlernt“.
Dabei ist sie keine Buch-Puristin. „Ich lese inzwischen Bücher auch auf dem iPad — bei Bahnfahrten zum Beispiel ist das ideal.“ Doch es gibt für sie immer wieder Bücher, „die ich im Regal stehen haben muss, schön gebunden“. Die Harry-Potter-Serie gehört dazu. „Damit bin ich schließlich aufgewachsen.“
Reßler empfindet eine Bücherei als einen angenehmen Ort, „wo man sich wohlfühlen kann“. Man könne sich zurückziehen, aber auch Kontakte knüpfen. „Eine Bücherei kann der kulturelle Mittelpunkt sein, mitten in der Stadt. Das trifft auf Wülfrath zu.“
Über ihre Pläne mit der Medienwelt hält sich Ina Reßler noch zurück. „Ich bin noch in der Ankommensphase.“ Die Zielgruppe des Hauses sei breitgefächert. Das gelte es zu berücksichtigen. Sicherlich wolle sie aber Kurse wie „Internet für Senioren“ wieder aktivieren.