Wülfrath Stadt tauscht mehr als 1500 Leuchten aus

Wülfrath · In den kommenden 15 Jahren will die Verwaltung durch die Modernisierung 1,5 Millionen Euro an Energiekosten einsparen.

SPIE SAG-Geschäftsführer Peter Pfannenstiel und Bürgermeisterin Claudia Panke unterschrieben gemeinsam die neuen Straßenbeleuchtungsverträge. Im Hintergrund: links die dekorative, rechts die technische Leuchtenvariante.

Foto: Tanja Bamme

Mit der Unterzeichnung der Straßenbeleuchtungsverträge hat die Stadt Wülfrath das Ende eines langwierigen Prozesses eingeläutet. Bereits Anfang dieses Jahres übernahm die Verwaltung die Eigentumsrechte der Straßenbeleuchtung vom Unternehmen Innogy, welches bis Ende 2020 allerdings noch für den Betrieb zuständig ist. Ab dem 1. Januar 2021 wird die SPIE SAG mit Zentralsitz in Ratingen die Unterhaltung der rund 2400 Leuchten in Wülfrath übernehmen.

SPIE SAG-Geschäftsführer Peter Pfannenstiel fasste in einer kurzen Präsentation die Vorteile seines Unternehmens zusammen. „Im Bereich der Straßenbeleuchtung haben wir Erfahrung. Unserer Betriebsführung unterliegen rund 140 000 Lichtpunkte“, so Pfannenstiel, der die neuen Leuchten, die in Wülfrath zum Einsatz kommen werden, bei der Vertragsunterzeichnung zum ersten Mal zu Gesicht bekam. Innerhalb des nächsten Jahres werden im Stadtgebiet 1511 Leuchten modernisiert und auf neuste LED-Technik aufgerüstet.

Die technische Variante mit einem abgeflachten Lichtschirm ist in drei Größen erhältlich und soll künftig primär an Haupt- und Wohnstraßen zum Einsatz kommen. Die dekorativen Leuchten mit dem trichterförmigen Leuchtschirm hingegen werden beispielsweise Plätze ausleuchten.

Dass mit der Vertragsunterzeichnung der erste Schritt für die Modernisierung der Straßenleuchten initiiert wird, freute auch Bürgermeisterin Claudia Panke, die zahlreiche Vorteile aufzählen konnte. Dabei verwies sie nicht nur auf den finanziellen Aspekt, der mit Energieeinsparungen von 1,5 Million Euro für die 15 Jahre Vertragslaufzeit nicht unerheblich ist, sondern auch auf Nachhaltigkeit in Bezug auf künftige Wartung und Betriebsführung. Zudem minimiert sich der CO2-Ausstoß um jährlich rund 173 000 Kilogramm. „Wir leisten also auch einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz“, ist sich Panke sicher, die weiß, dass das neue Licht auch die Insekten schützen soll.

Für die Bürgerschaft ist der Wechsel zur SPIE SAP mit weiteren Pluspunkten behaftet. „Wir arbeiten mit einer Plattform, auf der auch die Bürger zugreifen können, wenn sie Störungen melden wollen“, erklärt Ulrike Aschendorf vom SPIE SAG-Beleuchtungsmanagement. „Diese Plattform ist über den Browser oder per App direkt mit einem Büro in Wuppertal verbunden, von wo aus sich die Techniker auf den Weg machen werden. Lange Wartezeiten werden demnach nicht entstehen“, ist sich die Mitarbeiterin sicher.

Dass mit der Modernisierung und Betriebsführungsübernahme auch ein einheitliches Bild im Stadtgebiet entsteht, darüber freut sich Tiefbauamtsleiter Frank Klatte ganz besonders. „Wie viele verschiedene Leuchtenmodelle wir in Wülfrath haben, kann ich gar nicht genau bestimmen. Es werden sicher rund ein Dutzend sein“, so Klatte, der maßgeblich an den Vertragsverhandlungen und dem vorangegangenen Bieterverfahren beteiligt war.

Doch nicht alle Leuchten sollen ausgewechselt werden. Nach der Modernisierung werden im Stadtgebiet noch rund 900 „alte“ Leuchten zu finden sein. Darunter auch die Leuchten im Innenstadtbereich. „Auf dem Kirchplatz wurden bereits im Zuge des STEP-Verfahrens neue Leuchten angeschafft. Die historischen Leuchten in der Altstadt bleiben hingegen auf Grund ihres Charmes erhalten“, verspricht Bürgermeisterin Claudia Panke.

Panke: „Von einer höheren
Wirtschaftlichkeit profitieren“

Für die Modernisierungsmaßnahme in Höhe von rund 500 000 Euro erhält die Stadt eine 25-prozentige Förderung. Gelder, die auch für die übrigen Leuchtenmodernisierungen beantragt werden soll. Mit der Modernisierung ist die Stadt Wülfrath der Rechtsprechung einen Schritt voraus, die vorsieht, bestimmte Leuchtmittel ab dem Jahr 2022 nicht mehr zuzulassen. „Wir stellen uns also zeitig neu auf und werden in Zukunft von einer höheren Wirtschaftlichkeit profitieren“, versichert die Bürgermeisterin.